Was hat es mit den Unmengen lausiger Groschenheft- und Science-Fiction-Romanen, den miesen B-Movies und räudigen Pornos eigentlich auf sich? Warum gibt es die? Und sollte man das nicht alles möglichst schnell in den Orkus des Vergessens verschwinden lassen, diesen "Schund"?
Wir finden: Nein, auf keinen Fall. Denn Schundliteratur und Schmutzfilm wissen mehr über unsere Gesellschaft als hochmögende, astralreine Kultur-Hervorbringungen. Der "Trash" ist näher dran an unseren Neurosen und Begierden. Was erklärt, warum wir diese Hervorbringungen ungustiös finden und am liebsten verdrängen würden.
Die Matinee "Prädikat wertlos" bringt den Müll raus. Wir portraitieren liebevoll einen Groschenheftleser, verfolgen einen erbitterten Streit Frank Zappas mit Tipper Gore, sprechen über die akademischen "porn-studies", die den Konservativen in unserem Land Schnappatmung verursachen, stellen kaum überrascht fest, dass es auch im Internet Schmuddelecken und Reinigungsdienste gibt, reflektieren über das "Dschungelcamp" als Autopoetologie des Privatfernsehens und fragen uns, warum in manchen Filmen die Kamera wackeln muss...
Eine Matinee, die sich nicht gewaschen hat!
Musikredaktion: Almut Ochsmann
Redaktion: Michael Lissek
Sonntagsfeuilleton mit Jörg Biesler.
AUSGEWÄHLTE BEITRÄGE ZUM ANHÖREN
Gespräch Anja Schmidt: Porn-Studies
Die Pornoindustrie setzt mehr Geld um als Hollywood. Zeit, einen Blick in die Schmuddelecke zu werfen. mehr...
Film Das Hofbauer-Kommando
“Wir suchen nicht die Perlen im Schlamm, sondern den Schlamm zwischen den Perlen”. Das skurrile Hofbauer-Film-Kommando aus Nürnberg. mehr...