Trost spenden Symbolfoto (Foto: IMAGO, Shotshop)

SWR2 Matinee

Pflaster fürs Gemüt – der Trost

Stand
MODERATOR/IN
Nicole Dantrimont
Nicole Dantrimont (Foto: SWR, Oliver Reuther)

Sonntagsfeuilleton mit Nicole Dantrimont.

Wer trauert oder Schmerzen hat, der will getröstet werden. Bei kleinen Kindern wirken da Zuspruch, eine Umarmung, Pflaster und Kühlpad Wunder. Wenn wir größer werden, dann wird das mit dem Trost allerdings ein bisschen komplizierter.

Wir benötigen ihn, Trost ist geradezu ein menschliches Bedürfnis, gleichzeitig tun wir uns aber sehr schwer mit ihm. Denn Trost ist immer auch damit verbunden Schwäche zu zeigen und nicht zu funktionieren. Das ist in unserer dauer-beschleunigten Welt eine Bremse im Alltag, die nicht gerne gesehen wird. Auch deshalb lassen wir dem Trost auch immer weniger Zeit und Raum. Warum wir das dennoch sollten, das will diese Sendung zeigen.

Wir fragen nach, in welchen Situationen Trost gesucht und angebracht ist, wie das aussehen kann - und wie nicht. Wir begleiten Besuchshunde ins Pflegeheim, die dort Liebe, Zuwendung und auch Trost spenden, wo Menschen das vielleicht nicht können.

Wir fragen nach, warum der Trost auch in der Philosophie so schlecht beleumdet ist, warum wir uns gerne mit Alkohol und anderen Genussmittel trösten und warum das sprichwörtliche "Trostpflaster" besser oder auch schlechter ist, als sein Ruf.

Gesprächspartner der Sendung sind der Pastoralreferent und Seelsorger Dominik Frey und der Philosoph Jean-Pierre Wils.

Redaktion: Monika Kursawe
Musik: Almut Ochsmann

DAS RÄTSEL ZUM HÖREN

AUSGEWÄHLTE BEITRÄGE ZUM ANHÖREN

Gespräch Dominik Frey: über die Arbeit als Seelsorger

Wenn in existenziellen Situationen Trost nötig ist, dann kommen Seelsorger ins Spiel. Sie hören zu, stützen und leisten Beistand. Dominik Frey ist als Pastoralreferent und Radioprediger quasi ein professioneller Trostspender.

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Gespräch Jean-Pierre Wils: Warum wir Trost brauchen

Er ist billig, man wird vertröstet oder ist nicht ganz bei Trost: Trost ist oft schlecht konnotiert. Was vielleicht daran liegt, dass Trost Zeit braucht und eine Bremse ist, in einer Welt, in der es keinen Stillstand geben darf.

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Gesellschaft Kühlpack, Pflaster und Kuchen: Trost im Alltag

Jeder von uns kennt Situationen, in der er oder sie getröstet werden möchte. Manchmal sehnen wir uns dann nach einer Umarmung, manchmal nach Schokolade. Stefan Schlegel hat sich in Freiburg umgehört.

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Gesellschaft Trost im Trübsal: Frauengold

Statt die allgemeinen Bedingungen und Fehler im System zu beheben, neigt der Mensch dazu, sich mit günstigeren Mittelchen zu vertrösten. Immer schon beliebt: Alkohol und bunte Pillen. In den 50ern ganz vorne mit dabei: Frauengold.

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Gesellschaft Die Verneinung des Scheiterns – der Trostpreis

Er soll trösten, aber so richtig haben will ihn niemand. Weil der Trostpreis eher Stachel im Fleisch als tröstendes Pflaster ist. Nick-Martin Sternitzke über den Trostpreis und die Verneinung des Scheiterns.

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Gesellschaft Trost mit Flausch – Besuchstiere im Altenheim

Manchmal können Worte nicht trösten – körperliche Nähe aber schon. Für solche Situation gibt es inzwischen immer mehr Besuchstiere, die Menschen in Pflege- oder Altenheimen besuchen und allein durch ihre Anwesenheit Trost spenden.

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