Zerstörte Museen und Szene-Treffs
Eine Straße und das Viertel Gemmayze, auf der sich das Nachtleben besonders abspielte, sei ganz zerstört worden, so Birgit Schäbler, ebenso wie das berühmte Sursock-Museum, Ikone des Beiruter Kulturlebens.
Dessen bunte Fenster seien zerstört, viele Bilder wurden von den Wänden gerissen durch die Druckwelle und Erschütterung — die meisten Gemälde konnten jedoch aus dem Gebäude gerettet werden. Welche Auswirkungen die Explosion im Hafengebiet langfristig für die Kulturszene haben wird, sei noch nicht abzusehen.
Weltweit vernetzte Kulturszene
Bekannt als „Schweiz des Nahen Ostens bei Tag, das Paris des Nahen Ostens bei Nacht“, war Beirut vor dem Bürgerkrieg, der von 1975 bis 1990 dauerte, Treffpunkt von Prominenten und Schauspieler*innen aus der ganzen Welt. „Nach dem Bürgerkrieg hat sich eine neue Kultur entwickelt, die nicht mehr ganz so Jetset war, die alternativer ist“, so Schäbler.
Im Moment seien Aufräumarbeiten angesagt, erzählt sie, junge Leute befreiten die Straßen vom Schutt, weil es keinen Staat gebe, der diese Aufgaben übernehme. So würden sie sich selber ihre Orte des Treffens und des Nachtlebens wieder herrichten.