SWR2 Leben

Moshe Rosenfeld – Der jüdische Indiana Jones

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Igal Avidan

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Nicht mehr lesbare jüdische Texte, die Bezeichnungen Gottes enthalten, werden nicht einfach weggeworfen. Solche Schätze der jüdischen Liturgie sind für den Jerusalemer Judaisten und Schriftenexperten Moshe Rosenfeld ein Türöffner zur jüdischen Geschichte.

Seit Jahrzehnten durchwühlt er Dachböden und Kellerräume von Synagogen, Klöstern und Bibliotheken. Seine Datenbank umfasst 100.000 Werke. Seine unendlichen Geschichten kreisen um hebräische Schriften, auch um solche, die er mit 71 Jahren in Deutschland vergeblich suchte: eine Handausgabe von Rashi, des größten Interpreten des Talmud.

Bereits in jungen Jahren entdeckte der heute 71-jähige Moshe Rosenfeld seine Leidenschaft zu alten Handschriften. (Foto: Igal Avidan )
Bereits in jungen Jahren entdeckte der heute 71-jähige Moshe Rosenfeld seine Leidenschaft zu alten Handschriften. Bild in Detailansicht öffnen
Das „afghanische Manuskript“. Moshe Rosenfeld hält es in Händen, konnte es aber nicht erwerben. 25 Blätter mit eleganter geschwungener Schrift enthalten das berühmte Lied Ma Nischtana, dass Juden am Vorabend des Pessach-Festes singen: Ma Nishtana halajla haze מַה נִּשְׁתַּנָּה הַלַּיְלָה הַזֶּה מִכָּל הַלֵּילוֹת. (Foto: Igal Avidan)
Das „afghanische Manuskript“. Moshe Rosenfeld hält es in Händen, konnte es aber nicht erwerben. 25 Blätter mit eleganter geschwungener Schrift enthalten das berühmte Lied Ma Nischtana, dass Juden am Vorabend des Pessach-Festes singen: Ma Nishtana halajla haze מַה נִּשְׁתַּנָּה הַלַּיְלָה הַזֶּה מִכָּל הַלֵּילוֹת. Bild in Detailansicht öffnen
Auf seinen Raubzügen ließ Hermann Göring Judaica für sich sammeln. Hier die erste Seite eines geraubten Talmudbuches. (Foto: Igal Avidan)
Auf seinen Raubzügen ließ Hermann Göring Judaica für sich sammeln. Hier die erste Seite eines geraubten Talmudbuches. Bild in Detailansicht öffnen
Moshe Rosenfeld fand es in einem Kloster, mit dem Eintrag Berchtesgaden 4.5.1945, darunter das Signet des französischen Klosters. Oben rechts der Stempel einer Religionsschule in Israel, wo sich das Buch heute befindet. (Foto: Igal Avidan)
Moshe Rosenfeld fand es in einem Kloster, mit dem Eintrag Berchtesgaden 4.5.1945, darunter das Signet des französischen Klosters. Oben rechts der Stempel einer Religionsschule in Israel, wo sich das Buch heute befindet. Bild in Detailansicht öffnen
Links vom Arbeitstisch hängt der gelbe Judenstern auf grünem Grund. Den fand Moshe Rosenfeld vor 40 Jahren in der Wohnung eines Shoah-Überlebenden, der ihm seine Bibliothek verkaufte. Der Judenstern öffnet ein Fenster in Moshes Familiengeschichte.  (Foto: Igal Avidan)
Links vom Arbeitstisch hängt der gelbe Judenstern auf grünem Grund. Den fand Moshe Rosenfeld vor 40 Jahren in der Wohnung eines Shoah-Überlebenden, der ihm seine Bibliothek verkaufte. Der Judenstern öffnet ein Fenster in Moshes Familiengeschichte. Bild in Detailansicht öffnen
Die sechsbändige Ausgabe der Mischna befindet sich heute in der Etzion Library in Alon Shvut, Israel. Die Mischna ist die erste große Niederschrift der mündlichen Thora und die wichtigste Sammlung der religionsgeschichtlichen Überlieferung des Judentums. Die Mischna ist in sechs Ordnungen (Sedarim, סדרים) eingeteilt, auf dem Buchrücken mit Cedere notiert. (Foto: Igal Avidan)
Die sechsbändige Ausgabe der Mischna befindet sich heute in der Etzion Library in Alon Shvut, Israel. Die Mischna ist die erste große Niederschrift der mündlichen Thora und die wichtigste Sammlung der religionsgeschichtlichen Überlieferung des Judentums. Die Mischna ist in sechs Ordnungen (Sedarim, סדרים) eingeteilt, auf dem Buchrücken mit Cedere notiert. Bild in Detailansicht öffnen
Rechts neben seinem Vater steht Moshe Rosenfeld als Soldat mit seinen Brüdern. Alle waren Fallschirmspringer. Er zeigt das Foto auf seinem Rechner. (Foto: Igal Avidan)
Rechts neben seinem Vater steht Moshe Rosenfeld als Soldat mit seinen Brüdern. Alle waren Fallschirmspringer. Er zeigt das Foto auf seinem Rechner. Bild in Detailansicht öffnen
Moshes Vater Eliezer Rosenfeld, ein Kantor in religiöser Tracht mit seiner ersten Frau Sarah und Sohn 1938. Sein Vater kam 1944 mit einem der letzten Züge aus Budapest nach Bergen-Belsen. Dort wurde er befreit. Seine Frau und der gemeinsame Sohn aber in Auschwitz ermordet.  (Foto: Privat)
Moshes Vater Eliezer Rosenfeld, ein Kantor in religiöser Tracht mit seiner ersten Frau Sarah und Sohn 1938. Sein Vater kam 1944 mit einem der letzten Züge aus Budapest nach Bergen-Belsen. Dort wurde er befreit. Seine Frau und der gemeinsame Sohn aber in Auschwitz ermordet. Bild in Detailansicht öffnen
Moshe Rosenfeld vor seinem Rechner. Von hier aus pflegt er die Datenbank und sein einzigartiges Suchprogramm „Der Schatz des hebräischen Buches“. Darin enthalten sind Informationen über genau 100.478 Werke ab dem 15. Jahrhundert umfasst, einschließlich deren Preisen bei Auktionen (Stand 112022).  (Foto: Igal Avidan)
Moshe Rosenfeld vor seinem Rechner. Von hier aus pflegt er die Datenbank und sein einzigartiges Suchprogramm „Der Schatz des hebräischen Buches“. Darin enthalten sind Informationen über genau 100.478 Werke ab dem 15. Jahrhundert umfasst, einschließlich deren Preisen bei Auktionen (Stand 11/2022). Bild in Detailansicht öffnen
Acht Druckseiten eines jüdischen Gebetbuches aus Afghanistan, nach Rosenbergs Einschätzung wohl aus dem 8. Jahrhundert. Die oberen vier Seiten stehen Kopf.  (Foto: Igal Avidan)
Acht Druckseiten eines jüdischen Gebetbuches aus Afghanistan, nach Rosenbergs Einschätzung wohl aus dem 8. Jahrhundert. Die oberen vier Seiten stehen Kopf. Bild in Detailansicht öffnen
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Leben Fürther Thorarollen - Vor den Nazis versteckt

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