Tagesgespräch

Missbrauch im Erzbistum Freiburg: Forderung nach staatlicher Aufklärung aus Missbrauchskommission der Bundesregierung

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AUTOR/IN
Florian Rudolph

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Nach der Veröffentlichung des Missbrauchsberichts im Erzbistum Freiburg ist klar: Kirchliches Recht wurde zugunsten von Tätern ignoriert. Heiner Keupp, Mitglied der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs der Bundesregierung, wundert das nicht. Offensichtlich habe es in den vergangenen Jahrzehnten an vielen Stellen in der Bundesrepublik Missbrauch gegeben. Deswegen forderte er im SWR2 Tagesgespräch eine gesamtgesellschaftliche Forschungsanstrengung. Nur so lasse sich auch eine Dimension der Dunkelziffer erahnen, so schwierig das auch sei: "Da muss man ja aus dem Hellfeld in den dunklen Teil des Eisberges runtersteigen. Das ist ein methodisch sehr aufwändiger Prozess und das kann natürlich auch nicht die einzelne Kirche leisten oder der einzelne Sportverein, sondern da müsste die Bundesregierung ein großes Forschungsprojekt aufstellen." Schon die Aufklärungsarbeit durch Kirchenvertreter habe deutlich gemacht, wie viele Akten verschwunden und Spuren verwischt worden seien. Das zeige eindeutig, dass es in diesen Missbrauchskomplexen viel Vertuschung gegeben habe. Die Kirche habe hier viel Schuld auf sich geladen, sagt Keupp im SWR2 Tagesgespräch mit Florian Rudolph.

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Florian Rudolph