Es gebe in Deutschland zwei verschiedene Gedenkkulturen: eine deutsche und eine jüdisch-deutsche. Entscheidend dabei sei, so Weisband: „Sind die anwesenden Jüd*innen nur Dekoration, sind sie ,Props‘, oder hört man ihnen zu, gibt man ihnen eine Stimme, auch das zu sagen, was vielleicht nicht ins normale Protokoll passt“.
Die deutsche Gedenkkultur sei wichtig, müsse aber dazu dienen, Jüdinnen und Juden in Deutschland, Opfern der nationalsozialistischen Verbrechen und Minderheiten wirklich Raum zu geben. Sie selbst habe ihre Rede für den Deutschen Bundestag völlig frei gestalten können. Solange den Opfern des Holocaust zugehört werde, so Weisband, sei dies ein „gutes und sehr wichtiges Gedenken“.