Zeitgenossen

Maren Urner: „Unsere Stärke steckt im Neugier-Modus.“

Stand
AUTOR/IN
Doris Maull

Audio herunterladen (41,8 MB | MP3)

Unser Denken ist einfach so viel stärker als wir häufig annehmen, sagt die Neurowissenschaftlerin Maren Urner. Dieses Denken bestimme nicht nur uns, sondern auch unsere Umwelt. Gleichzeitig würden wir uns viel zu häufig in einen Passiv-Modus begeben.  Wir liefern uns dem Gefühl aus, dass wir sowieso nichts ändern könnten.

Gewohnheiten als Energiesparmechanismus

Dabei helfe es niemandem, wenn es uns schlecht gehe. Deshalb müssten wir raus aus den eingefahrenen Gewohnheiten unseres Denkens. Die Dauerbeschallung mit negativen Nachrichten in TV und social media sorge dafür, dass wir ein negatives Weltbild entwickelten, betont Urner. Und: Wir kämen so in einen Zustand erlernter Hilflosigkeit. Diese Gewohnheiten zu ändern sei schwierig, weil sie quasi ein Energiesparmechanismus unseres Gehirns sind. „Jede Verhaltensänderung ist erst mal anstrengend, aber da können wir dann einen anderen Mechanismus unseres Gehirns aktivieren, nämlich die Neugier.“

Konstruktiv berichten heißt „Was jetzt“ fragen

Die wichtigste Frage, um Menschen vollumfänglich und damit besser zu informieren, laute, so Urner: “Was jetzt? Wo kann es weitergehen?“

„Wofür“ statt „wogegen“

Neben der „Was jetzt“ -Frage sei es im Alltag wichtig, vom statischen zum dynamischen Denken zu kommen, um den Krisen der Gegenwart zu begegnen, fordert Urner. Denn das „Wogegen“ mache bestimmte Dinge mit uns. „Es schafft eine Abwehrhaltung mit verschränkten Armen und damit nutzen wir nicht die vollen Ressourcen. Denn die stecken im Neugiermodus.“

Zeitgenossen | 70 Jahre Baden-Württemberg Prof. Dr. Paula Lutum-Lenger: „Es muss für den Historiker möglich sein, Gegenwart auszustellen.“

Gefühle ausstellen?! Was auf den ersten Blick ganz unwissenschaftlich und wenig museumstauglich erscheint, wird für Prof. Dr. Paula Lutum-Lenger erst recht zur spannenden Herausforderung. Geschichte kontrovers und lebendig erzählen, lautet ihr Motto.

SWR2 Zeitgenossen SWR2

Zeitgenossen Annette Kurschus: „Der gesellschaftliche Zusammenhalt in der Krise wird uns etwas kosten.“

Gleich in der ersten Rede nach ihrer Wahl zur EKD-Ratsvorsitzenden hat Annette Kurschus das Missbrauchsthema zur Chefinnensache erklärt. Sie zeigt sich offen selbst für eine staatliche Aufarbeitungskommission in den Kirchen.

SWR2 Zeitgenossen SWR2

Stand
AUTOR/IN
Doris Maull