Kulturelle Praxis

UNESCO erklärt ukrainische Borschtsch-Zubereitung zum Immateriellen Kulturerbe

STAND
Anatoli Pawljuk kocht Borschtschsuppe für die Aktivisten auf dem Maidan (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Foto: Vesa Moilanen)
Die typsich ukrainische Borschtschsuppe wurde 2014 in Kyiv auch auf dem Maidan für die Aktivisten gekocht, die Barrikaden auf dem Unabhängigkeitsplatz bewachten.

Die UN-Kulturorganisation UNESCO hat die Zubereitung von Borschtsch zum Immateriellen Kulturerbe erklärt. Der Unesco-Ausschuss für das Immaterielle Kulturerbe habe am 1. Juli auf einer außerordentlichen Sitzung entschieden, die ukrainische Art der Zubereitung der Rote-Beete-Suppe in die Liste der erhaltungsbedürftigen immateriellen Kulturformen aufzunehmen, teilte die Deutsche UNESCO-Kommission in Bonn mit. Damit reagierte das Gremium auf einen Dringlichkeitsantrag der Ukraine.

„Der Sieg im Krieg um den Borschtsch ist unser!“

Laut der Bewerbung wird Borschtsch seit Jahrhunderten im gesamten Land und in allen Teilen der Gesellschaft zubereitet. In den vielen Rezepten, die von Generation zu Generation weitergegeben werden, spiegeln sich demnach regionale Besonderheiten und lokale Traditionen der Ukraine. Heute gilt Borschtsch als ein Symbol der ukrainischen Küche.

Russlands Krieg bedroht den Borschtsch

Durch Russlands Krieg gegen das Land, der Millionen Menschen zur Flucht gezwungen hat, sei der Erhalt dieser traditionellen Kulturtechnik bedroht. Zudem führen dem Nominierungsdossier zufolge die Kämpfe zu Umweltschäden und gefährden die landwirtschaftliche Grundlage der Kochkunst. Allerdings gilt Borschtsch auch in Polen, Rumänien, Belarus und Russland als beliebte Mahlzeit.

Zum Immateriellen Kulturerbe zählen lebendige Traditionen aus den Bereichen Tanz, Theater, Musik, mündliche Überlieferungen, Naturwissen und Handwerkstechniken. Seit 2003 unterstützt die UNESCO den Schutz, die Dokumentation und den Erhalt dieser Kulturformen. Bis heute sind 180 Staaten dem UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes beigetreten.In Deutschland sind darin jetzt 131 Kulturformen verzeichnet.

Rheinland-Pfalz

Traditionsgetränk aus Moselfranken Viez - Warum der Apfelwein Kulturerbe werden soll

Die Trierer Viezbrüderschaft will ihr Lieblingsgetränk zum immateriellen UNESCO-Kulturerbe machen: Den Viez, einen Apfelwein aus der Region.

Landesschau Rheinland-Pfalz SWR Fernsehen RP

Molsberg

Anerkanntes Kulturerbe Warum Streuobstwiesen zum immateriellen Kulturerbe zählen

Früher ernährten sie die Bevölkerung. Doch der Aufwand und die Ernte der alten Obstbäume rentierte sich nicht mehr. Heute sind sie zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO ernannt worden.

natürlich! SWR Fernsehen

STAND
AUTOR/IN
SWR