Auszeichnung

Irina Scherbakowa erhält Marion-Dönhoff-Preis

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Irina Scherbakowa (Foto: IMAGO, VIADATA)
Für ihr jahrzehntelanges Engagement für Menschenrechte erhält Irina Scherbakowa den Marion-Dönhoff-Preis.

Irina Scherbakowa, Mitgründerin der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial, erhält den Marion-Dönhoff-Preis 2022 für internationale Verständigung und Versöhnung. Die Tafel Deutschland erhält den Förderpreis. Beide Auszeichnungen sind mit jeweils 20.000 Euro dotiert.

Jahrzehntelanges Engagement für Menschenrechte

Die im deutschen Exil lebende russische Wissenschaftlerin und Oppositionelle wirke als Historikerin und Mitgründerin der Organisation Memorial seit Jahrzehnten an der Aufklärung der Verbrechen des Stalinismus mit und setze sich für den Schutz der Menschenrechte ein, hieß es in der Begründung.

In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass Memorial in diesem Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wird. Scherbakowa ist ehrenamtlich für verschiedene Stiftungen, Kulturorganisationen, Forschungs- und Erinnerungsstätten tätig. Unter anderem ist sie Vorstandsmitglied der Marion Dönhoff Stiftung.

Irina Scherbakowa bei SWR2 zur Verleihung des Friedensnobelpreises:

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„Wir verleihen Irina Scherbakowa diesen Preis, um ihren herausragenden Beitrag zur historischen Selbstaufklärung ihres Landes und ihren mutigen Kampf für die Menschenrechte zu würdigen.“

Tafel Deutschland erhält Förderpreis

Mit der Verleihung des Förderpreises an die gemeinnützige Hilfsorganisation Tafel Deutschland zeichne die Jury den vorbildlichen Einsatz zur Linderung der Not von immer mehr Menschen aus, hieß es. „Die Tafeln helfen dort, wo es am dringendsten ist“, erklärte die Jury. Die Zahl der Bedürftigen wachse immer rascher.

Hinzu komme laut Jury das durch Russlands Angriff auf die Ukraine verursachte Leid. Die Tafeln hätten vielen Geflüchteten mit Lebensmitteln direkt geholfen und die European Food Banks Federation mit Spenden unterstützt.

Der Marion-Dönhoff-Preis wird seit 2003 alljährlich von der Wochenzeitung „Die Zeit“, der „Zeit-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius“ und der „Marion Dönhoff Stiftung“ vergeben. Die Verleihung soll am 4. Dezember im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg stattfinden. Die Laudatio wird Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) halten.

Nobelpreis 2022 Friedensnobelpreis 2022 geht an Memorial, Center for Civil Liberties und Ales Bialiatski

Vorkämpfer für die Menschenrechte in Belarus, Russland und der Ukraine erhalten den Friedensnobelpreis 2022. Er geht an die russische Organisation Memorial mit Gründungsmitglied Irina Scherbakowa, die ukrainische Menschenrechtsorganisation Center for Civil Liberties und Ales Bialiatski aus Belarus. Das teilte das norwegische Nobelkomitee in Oslo mit.

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Die Historikerin Prof. Irina Scherbakowa ist 1949 in Moskau geboren, wo sie bis zum russischen Angriff auf die Ukraine lebte. Sie ist Gründungsmitglied der internationalen Gesellschaft für Historische Aufklärung und Menschenrechte MEMORIAL.

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Leben Darias Zukunft – Eine russische Menschenrechtlerin im Exil

Schon vor dem Krieg Russlands gegen die Ukraine verschärfte sich der Druck auf die russische Opposition. NGOs wurden verboten, Kritik unterdrückt. Viele Oppositionelle gingen ins Exil.

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