Die einen möchten mit dem Rauchen aufhören, die anderen weniger Süßes essen und wieder andere wollen mehr Sport treiben. Gute Vorsätze für das neue Jahr gibt es viele. Was man sich in Sachen Kultur vornehmen könnte, haben wir für Sie zusammengefasst.
Meist dauert es erfahrungsgemäß ja nicht lange und die guten Vorsätze fürs neue Jahr sind wieder vergessen: Die Schokolade ist zu verlockend, das Glas Wein einfach ein Genuss und die Motivation für die Jogging-Runde nach Feierabend reicht dann doch auf Dauer nicht aus.
Doch diese Vorsätze aus kultureller Sicht lohnen sich wirklich in die Tat umzusetzen – weil Sie damit nicht nur sich selbst einen Gefallen tun, sondern auch die Kunst- und Kulturwelt ein kleines bisschen besser machen können.
Ab und zu wieder ins Kino gehen
Kinobetreibende hatten es während der Pandemie alles andere als leicht. Zahlreiche Blockbuster landeten direkt bei den großen Streaming-Anbietern Netflix, Disney+ oder Amazon Prime. Auch nach der Pandemie ist die Kinobranche weit weg von den Besucherzahlen der Vor-Corona-Zeit. Schade eigentlich, denn Filme entfalten doch auf der großen Leinwand nochmal einen ganz anderen Zauber und der Filmgenuss lässt sich auch bestens mit einem romantischen Abendessen verbinden.
Den Dirigentinnen ein bisschen besser zuhören
Ob im Konzertsaal oder in der Oper, das Dirigentenpult bleibt in aller Regel noch immer ein Hort alter, weißer Männer. Auch wenn wir die Barenboims, Mehtas und Blomstedts dieser Welt keinesfalls aus dem Konzertsaal verbannen wollen, lohnt es sich doch, dem ein Ohr zu leihen, was Dirigentinnen wie Joana Mallwitz , Oksana Lyniv , Alondra de la Parra und Susanna Mälkki mit altbekannten Klassikern und Neukompositionen anstellen. Je vielseitiger die Menschen mit dem Taktstock, desto bunter die Interpretationen!
Die lokale Zeitung lesen
Die Papierpreise steigen ins Unermessliche, die Austräger*innen fehlen schon länger und die Leser*innen von lokalen Presseerzeugnissen altern. Kein Wunder also, dass vor allem kleine Lokalzeitungen ums publizistische Überleben kämpfen. Das ist nicht gut: Umfragen belegen, dass es vor allem die kritische Einordnung von Themen vor Ort ist, die Leser*innen besonders interessier t. Lokalzeitungen spielen für eine funktionierende Demokratie eine große Rolle. Unterstützen Sie die kleinen Blätter aus Ihrem Ort und freuen Sie sich auf Geschichten und Recherchen aus der Provinz.
Lieblingsmusik auch mal wieder kaufen
Musikstreamingdienste wie Spotify, Amazon Music oder Apple Music machen es verführerisch einfach, sich die neuesten Songs und Alben unserer Lieblingskünstler*innen anzuhören. Doch leider kommt von dem Fixpreis der Monatsabos nur wenig bei den Musikerinnen und Musikern an. Wer es sich also leisten kann, sollte sich mal überlegen, das nächste Lieblingsalbum im Media-Store, auf CD oder – wunderbar nostalgisch – auf Schallplatte zu kaufen. Vor allem Newcomer*innen und Szene-Künstler*innen profitieren enorm von dem bisschen Mehr an Aufmerksamkeit.
Öfter mal ein Buch von einem kleinen Verlag kaufen
Die kleinen Verlage haben es schwer : steigende Energie- und Papierpreise, Geldnöte bei den Leser*innen und zunehmender Wettbewerbsdruck durch digitale Angebote sind Gründe. Die Möglichkeiten, mit Buchhandlungen oder Versandhändlern zu verhandeln sind für kleine Verlage ... nun ja, sagen wir einmal bescheiden. Unterstützen Sie doch im kommenden Jahr kleine Verlage und kaufen Bücher bewusster ein . Damit tragen Sie zu einer vielfältigeren Literaturlandschaft bei – und gerade die kleineren Verlage haben oft beachtliche und außergewöhnliche Titel abseits des Mainstreams zu bieten.
Mal wieder in den Club gehen
Nach der stressigen Zeit vor Weihnachten verpuppt man sich zwischen den Jahren gerne in einem wohlig-warmen Kokon auf dem Sofa.
Zeit, 2023 endlich mal wieder schön auszugehen!
Nach der Corona-Pandemie beklagen viele Clubs noch immer fehlende Gäste . Gönnen Sie sich doch mal wieder eine durchtanzte Nacht, wohlige Klänge und mischen Sie sich unter die Leute. Sie unterstützen damit nicht nur wertvolle Kulturinstitutionen, sondern auch die Künstler*innen, die in den Clubs auftreten und haben obendrein einen schönen Abend verbracht.
Gemeinsam mit anderen musizieren
Sie singen gerne? Oder spielen ein Instrument? Dann wäre es ein guter Vorsatz, einem der in Deutschland so zahlreich vorhandenen Musikvereinen, Laien-Orchestern oder Chören beizutreten. Diese klagen nicht erst seit der Corona-Pandemie über schwindende Mitgliederzahlen. Und das gemeinsame Musizieren hat viele positive Effekte: Es macht nicht nur Spaß, sondern beugt auch Demenz vor, ist darüber hinaus ein toller Anreiz, um neue Menschen kennenzulernen und mit dem Erlernten anderen eine Freude zu bereiten.