Kommentar

Kommentar zu höheren Strafen für „Klima-Chaoten“ – Ein kurzsichtiges Ablenkungsmanöver der Union

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AUTOR/IN
Max Bauer

Die Forderung, die Strafen für protestierende Klimaaktivisten drastisch zu erhöhen gehen über ein langes Kapitel deutscher Rechtsgeschichte einfach hinweg. Das meint Max Bauer zu den diversen Vorstößen aus den Reihen von CDU und CSU.

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Das Strafgesetzbuch kennt nämlich bereits Strafen; die Juristen und die Gerichte haben sie in ihrer Verhältnismäßigkeit gut austariert. Es bestehe nämlich eine Spannung zwischen dem Recht auf Protest und dem Recht auf Leib und Leben. „Diese politische Spannung will die CDU nun einfach mit dem Strafrecht vom Tisch wischen“, sagt Bauer. Dabei wisse man in der Union, dass man viel zu lange viel zu wenig für den Klimaschutz getan habe.

Bei diesem gehe es darum, ökologisch und sozial zu sein. Denn viele, die durch die Proteste in ihrem Alltag oder Berufsleben behindert werden, lebten in prekären Verhältnissen und seien sozial weniger privilegiert als die Protestierer. Die Äußerungen der Union dagegen, so Bauer, „vertiefen nur die Gräben zwischen den gesellschaftlichen Gruppen.“

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