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KI-Forscher Timo Greger: „Die Welt, wie wir sie kennen, könnte ausgelöscht werden“

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Max Knieriemen

Wissenschaftler sorgen sich um das Wohlergehen unserer Gesellschaft hinsichtlich der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz. Darum mahnen nun erneut führende Köpfe wie Geoffrey Hinton von Google und ChatGPT-Gründer Sam Altman in einem größeren Aufruf. Auch KI-Forscher Timo Greger warnt vor den Gefahren durch generative KI.

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Untergangszenarien kommen in der Mitte der Gesellschaft an

„Das Szenario gibt es schon seit 60 bis 70 Jahren“, sagt Timo Greger. Er ist Philosoph und hat das für das Bundesministerium für Bildung und Forschung das Projekt „Ethische Herausforderungen Künstlicher Intelligenz“ der Ludwig-Maximilians-Universität München koordiniert.

„Dabei handelt es sich um die Angst einer General AI, die uns als Menschheit auslöscht“, fügt er hinzu. Die Szenarien kämen langsam in der Mitte der Gesellschaft an.

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Letale autonome Roboter übernehmen

„Bei Human out of the Loop-Szenarien werden Kriegsroboter und Drohnen unabhängig vom Menschen entscheiden und handeln“, erklärt der Philosoph. Die Wissenschaft spreche von letal autonomen Robotern, die wir Menschen nicht mehr kontrollieren könnten. Diese entscheiden selbst über ihr Handeln.

Generative Modelle könnten bald großen Schaden anrichten

ChatGPT zum Beispiel kann nun neue eigene Texte erstellen, auch Bild- und Bewegtbild-KIs könnten schon bald mit bösen Absichten gefüttert werden und die Welt verändern, wie wir sie kennen. Texte, Bilder und Videos mit Fake News und kritischen und gefälschten Inhalten könnten so den sozialen Frieden unserer Welt immens stören, so Greger.

Die EU müsse hier eingreifen und regulieren, jedoch sei eine internationale Regulierung unrealistisch. „Es wird eine politische Herausforderung”, mahnt Timo Greger.

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