Zeitgenossen

Juan Moreno: „Wenn ich Mist esse, werde ich krank. Und wenn ich Mist lese, werde ich blöd.“

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AUTOR/IN
Markus Brock

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Der preisgekrönte Auslandsreporter und Moderator des Podcast SPIEGEL Daily findet es fatal, dass viele Menschen ihre Informationen nicht mehr bei den Qualitäts-Medien suchen, sondern beim „Schwipp-Schwager“ im Internet.

Für die Wahrheit die Existenz riskiert.

Unter hohem Einsatz gelang es Juan Moreno, den Fälschungsskandal um den SPIEGEL-Reporter Claas Relotius aufzudecken, trotz massiver Widerstände und Drohungen im Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL: „Es war für mich existenzbedrohend.“ Doch sein Buch „Tausend Zeilen Lüge“ über den Fall Relotius und die Lage des deutschen Journalismus wurde zum Nr. 1–Bestseller.

„Schreiben, was ist.“

Noch immer kann er nicht verstehen, warum Claas Relotius meinte, „sich irgendwas ausdenken zu müssen.“ Moreno resümiert: „Das ist jemand, der dem kompletten, sehr relevanten Beruf großen Schaden zugefügt hat.“

Elyas M’Barek spielt Juan Moreno.

Jetzt hat Bully Herbig den Bestseller verfilmt, mit Elyas M’Barek als Juan Moreno – noch dieses Jahr kommt er in die Kinos: „Bei meiner 14-jährigen Tochter habe ich echt Punkte gut gemacht. Das fand sie schon sehr lässig. Aber dass ein Superstar Papi spielt, fand sie lächerlich.“

In seinem neuesten Buch „Glück ist kein Ort“ erzählt der erfahrene Auslandsreporter „Geschichten von unterwegs“. „Ich darf wie ein Schwamm die Welt aufsaugen – das verändert einen … und macht demütig.“ Moreno liebt den „Perspektivwechsel“ und stellt fest: „Wenn man sich auf diese Länder einlässt, merkt man: Wir wollen alle mehr oder weniger das Gleiche.“

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Markus Brock