Gespräch

Greta Thunberg kleinmachen: Jochen Hörisch zum Unwort des Jahres „Klimahysterie”

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Doris Maull

Man könne der Jury zu dieser Wahl nur applaudieren, so der Mannheimer Germanist Jochen Hörisch zur Entscheidung der Darmstädter Jury, „Klimahysterie” zum Unwort des Jahres zu küren.

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„Hysterie” an sich sei ursprünglich bereits ein diskriminierendes Wort gewesen, so Hörisch in SWR2. Letztlich habe man im Wien um 1900 die Launen überreizter, reicher Frauen damit charakterisiert. Heute würden solche Vorbehalte auf Greta Thunberg übertragen, eine junge Frau, deren Engagement auf solche Weise vor allem als Ausdruck psychischer Probleme gedeutet werde.

Unwort des Jahres Unwort des Jahres 2020: „Corona-Diktatur“ und „Rückführungspatenschaften“

„Corona-Diktatur“ und „Rückführungspatenschaften“ – 2020 gibt es gleich zwei Unwörter des Jahres 2020. Das gab die unabhängige Jury aus vier Sprachwissenschaftler*innen und einem Journalisten bekannt.

Die Darmstädter Jury hatte erkärte, mit dem Begriff würden Klimaschutzbemühungen und die Klimaschutzbewegung diffamiert und wichtige Debatten zum Klimaschutz diskreditiert.

Sprache „Klimahysterie“ ist Unwort des Jahres 2019

Mit dem Wort würde die Klimaschutzbewegung diffamiert und wichtige Debatten zum Klimaschutz diskreditiert, sagte die Sprecherin der Jury der sprachkritischen Aktion. Der Begriff pathologisiere pauschal das zunehmende Engagement als Art kollektiver Psychose.

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