Ist der Antisemitismus des politischen Islam schon im Koran verwurzelt? Davon geht der Islamwissenschaftler Abdel Hakim Ourghi in seinem neuen Buch „Die Juden im Koran“ aus. Man finde im Koran ein ganzes Sündenregister über die Juden, so Ourghi. Freunde und Kollegen hätten ihm davon abgeraten darüber zu schreiben. Das Thema sei mit vielen Tabus und Empfindlichkeiten belegt. Ourghi meint aber: „Wir brauchen eine zeitgemäße Lektüre des Korans.“
Islam in Deutschland
Radikalismus „Politischer Islam“ in Deutschland – Gefahr oder Panikmache?
Ihr Ziel ist die Scharia. Doch wollen sie erklärtermaßen gewaltfrei dahin kommen. Mit Sorge betrachten deutsche Sicherheitsbehörden nun eine andere Spielart des Islamismus – den „politischen Islam“: der vermeintlich gewaltfreie Versuch, eine auf den Gesetzen des Korans fußende Gesellschaftsordnung zu etablieren. Doch wer sind diese Akteure und was sind ihre Ziele? Von Eric Beres und Joseph Röhmel. (SWR 2020) | Mehr zur Sendung: http://swr.li/politischer-islam | Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: wissen@swr2.de | Folgt uns auf Twitter: @swr2wissen
Juden und Muslime in Deutschland – näher als man denkt?
Sie werden oft als Gegner wahrgenommen, dabei gibt es jede Menge Dialogprojekte zwischen Juden und Muslimen in Deutschland. Nur sind die meisten von ihnen wenig bekannt.
Als ab dem Herbst 2015 hunderttausende arabischstämmige Geflüchtete nach Deutschland kamen, befürchteten viele, dass man damit einen muslimischen Antisemitismus "importiere". Und ja, Antisemitismus gibt es auch unter Muslimen. Aber es gibt auch: jüdisch-muslimische Gesprächsformate, antirassistische Initiativen und sogar gemeinsame Kunstfestivals, die zum Teil seit Jahren bestehen. Die Beteiligten sprechen über ihren Glauben, über das Leben als Minderheit in Deutschland - und kontroverse Themen wie den Nahostkonflikt. Eine Reportage über eine Solidarität, die selten gesehen wird.
Antisemitismus in Deutschland
Gespräch Popexperte Jens Balzer attestiert Pink-Floyd Mitbegründer Roger Waters Alters-Starrsinn
Die Auftritte des Pink-Floyd Mitbegründer Roger Waters in verschiedenen deutschen Städten zu verbieten, sei ihm von Anfang an als „nicht klug“ erschienen, so der Popexperte Jens Balzer in SWR2. Damit ermögliche man Waters, in die Rolle des Opfers zu schlüpfen. Dabei liege bei Waters eindeutig ein Fall von Alters-Starrsinn vor.
Zeitgenossen Saba-Nur Cheema: „Sensibilisierung für Rassismus und Antisemitismus hat zugenommen.“
„In einer pluralistischen Gesellschaft kommt es darauf an, die Widersprüche und die Mehrdeutigkeit auszuhalten“, sagt die Politikwissenschaftlerin Saba-Nur Cheema. Die Tochter muslimisch-pakistanischer Eltern ist als Geflüchtete nach Deutschland gekommen. Heute lehrt sie an der Frankfurt University of Applied Sciences und ist als Referentin an der Anne-Frank Bildungsstätte aktiv. Rassismus, Islamfeindlichkeit und die Pluralität der Religionen sind ihre Themen. Seit 2020 ist Saba-Nur Cheema Mitglied im „Unabhängigen Expertenkreis Muslimfeindlichkeit".