
100 Meter oder höher: Nur echte Kolosse kommen in die Auswahl
Alle zwei Jahre blickt ein Teil der Architekturszene gespannt nach Frankfurt am Main. Denn dort wird seit 2004 der Internationale Hochhauspreis gemeinsam von Stadt, Deutschem Architekturmuseum (DAM) und der DekaBank verliehen.
Neu errichtete Gebäude ab einer Höhe von 100 Metern können ausgezeichnet werden. Die Jury legt dabei laut eigenem Bekunden nicht nur Wert auf die äußere und innere Gestaltung des Bauwerks, sondern ebenso auf Nachhaltigkeit, soziale und städtebauliche Aspekte, innovative Bautechnik und Wirtschaftlichkeit.
Der Sieger überzeugt mit einem nachhaltigen Konzept
Mit dem „Quay Quarter Tower“ in Sydney erhält den Internationalen Hochhauspreis 2022/23 nun ein Gebäude, das sich durch eine nachhaltige Bauweise auszeichnet, so die Jury in ihrer Begründung.
An dem Standort des Hochhauses, in dem zentralen Geschäftsviertel Circular Quay Area, befand sich bisher ein klassischer Büroturm, der nicht mehr den heutigen Ansprüchen genügte. Man entschied sich gegen einen Abriss und integrierte stattdessen große Teile der bestehenden Tragstruktur in ein neues Hochhaus. So habe man laut Jury zwei Drittel der Träger, Stützen und Geschossplatten sowie fast den kompletten Kern aus den 1970er-Jahren erhalten können. Verglichen mit einem vollständigen Abriss und herkömmlichen Neubau habe dieses Vorgehen zu einer Einsparung von fast 7.500 Tonnen Kohlenstoff geführt.
Fünf Gebäude auf der Short List
Die Jury wählte den Sieger aus fünf Finalisten aus, die im September benannt wurden. Neben dem „Quay Quarter Tower“ des Architekturbüros 3XN waren dies das „Vancouver House“ der BIG – Bjarke Ingels Group in Kanada, „The Bryant“ in New York von David Chipperfield Architects, die „State Courts“ in Singapur von Serie Architects und die „TrIIIple Towers“ in Wien von Henke Schreieck Architekten.
Diese vier Hochhäuser konkurrierten mit dem „Quay Quarter Tower“ zuletzt um den Sieg:

Die meisten Wolkenkratzer werden nach wie vor in China gebaut
Nach wie vor werden nirgends so viele Hochhäuser wie in China gebaut: rund jeder dritte neue Wolkenkratzer mit einer Höhe von mehr als 100 Metern ist hier zu finden.
Doch auch in anderen Teilen der Welt etabliert sich das Hochhaus, denn in Zeiten zunehmenden Platzmangels und der Kritik an der Versiegelung von Flächen sind Hochhäuser vielerorts oftmals die einzige Möglichkeit, Städte weiter zu verdichten.
In diesem Jahr wurden 34 Projekte aus 13 Ländern für die Auszeichnung mit dem Preis nominiert. Darunter waren auch zwei Gebäude in Frankfurt am Main: das „One“ von Meurer Architekten im Europaviertel und das „Senckenberg Quartier“ von Cyrus Moser Architekten. Die ebenfalls nominierte Große Moschee von Algier wurde vom Frankfurter Architekturbüro KSP ENGEL umgesetzt.
Eine Auswahl nominierter Gebäude sehen Sie hier:
