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In Kontakt und Erinnerung – Die einstigen Juden im badischen Kippenheim

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Igal Avidan

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Im badischen Dorf Kippenheim engagieren sich Menschen für den Erhalt der Synagoge und für den Kontakt mit den wenigen jüdischen Überlebenden.

Der Deutsch-Israelische Arbeitskreis Südlicher Oberrhein ließ die Außenfassade der Synagoge restaurieren, der Förderkreis Ehemalige Synagoge Kippenheim die Innenräume konservieren. Letzterer organisiert Führungen und betreibt Gedenkstättenarbeit.

Auch der Kontakt zur jüdischen Überlebenden Inge Auerbacher wird gepflegt. Sie wird im Deutschen Bundestag am Holocaust-Gedenktag am 27. Januar 2022 sprechen.

In Kippenheim leben heute keine Juden mehr.

Der NSDAP Kreisleiter ließ die Gesetzestafeln vom Dach der Synagoge stürzen. Die Zerstörung wird besichtigt. Vier kleine Kinder sind mit dabei. Der Schulleiter hatte den Kindern freigegeben, damit sie sich ein Andenken aus der Synagoge holen könnten. Siebzig Jahre später gibt eine alte Dame einen Kristallstein des zerstörten Kronleuchters zurück. (Foto: Robert Krais)
Der NSDAP Kreisleiter ließ die Gesetzestafeln vom Dach der Synagoge stürzen. Die Zerstörung wird besichtigt. Vier kleine Kinder sind mit dabei. Der Schulleiter hatte den Kindern freigegeben, damit sie sich ein Andenken aus der Synagoge holen könnten. Siebzig Jahre später gibt eine alte Dame einen Kristallstein des zerstörten Kronleuchters zurück. Bild in Detailansicht öffnen
Jürgen Stude (links), engagiert seit einer Israelreise, gründet 1996 den Förderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim. Mitstreiter Bernd Rottenecker (rechts), Lehrer in Offenburg. Im Hintergrund ein Bild der Synagoge vor der Zerstörung.  (Foto: Igal Avidan)
Jürgen Stude (links), engagiert seit einer Israelreise, gründet 1996 den Förderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim. Mitstreiter Bernd Rottenecker (rechts), Lehrer in Offenburg. Im Hintergrund ein Bild der Synagoge vor der Zerstörung. Bild in Detailansicht öffnen
Die Kippenheimer Synagoge 1936, zwei Jahre vor der Zerstörung, mit dem Thoraschrain, der sechs Thorarollen enthält. Der Schrain ist verdeckt durch den geschmückten Thoravorhang, vorne die große Menora. Dieses Bild hängt heute als Großformat in der Synagoge, dort, wo sich der Thoraschrein befand. (Foto: Jürgen Stude)
Die Kippenheimer Synagoge 1936, zwei Jahre vor der Zerstörung, mit dem Thoraschrein, der sechs Thorarollen enthält. Der Schrein ist verdeckt durch den geschmückten Thoravorhang, vorne die beiden großen Kristallleuchter. Dieses Bild hängt heute als Großformat in der Synagoge dort, wo sich der Thoraschrein befand. Bild in Detailansicht öffnen
Bernd Rottenecker in der Turnhalle seiner ehemaligen Schule in Offenburg, in der auch die 300 Kippenheimer Juden zum Abtransport gesammelt wurden.  (Foto: Igal Avidan)
Bernd Rottenecker in der Turnhalle seiner ehemaligen Schule in Offenburg, in der auch die 300 Kippenheimer Juden zum Abtransport gesammelt wurden. Bild in Detailansicht öffnen
Robert Krais, einst Funktionär in der badischen Sportjugend, vor der Synagoge in Kippenheim. Das gelbe Schild „Gurs 1072 Kilometer“ erinnert heute am Eingang der Synagoge an das französische Internierungslager, wohin die badischen Juden 1940 deportiert wurden. In der Mitte das Mahnmal, aufgestellt von der Kippenheimer Gemeinde.  (Foto: Igal Avidan)
Robert Krais, einst Funktionär in der badischen Sportjugend, vor der Synagoge in Kippenheim. Das gelbe Schild „Gurs 1072 Kilometer“ erinnert heute am Eingang der Synagoge an das französische Internierungslager, wohin die badischen Juden 1940 deportiert wurden. In der Mitte das Mahnmal, aufgestellt von der Kippenheimer Gemeinde. Bild in Detailansicht öffnen
Bei den olympischen Spielen in München 1972 betreute Robert Krais im Jugendlager junge israelische Sportler, als bewaffnete Palästinenser einen Terroranschlag auf die israelische Mannschaft verübten. 1974 gründet Robert Krais den Deutsch-Israelischen Arbeitskreis Südlicher Oberrhein. Auf dem Eingangsbogen in Hebräisch die Widmung: Ein se ki im beit elohim (Dies ist nichts anderes als ein Haus Gottes). (Foto: Igal Avidan)
Bei den olympischen Spielen in München 1972 betreute Robert Krais im Jugendlager junge israelische Sportler, als bewaffnete Palästinenser einen Terroranschlag auf die israelische Mannschaft verübten. 1974 gründet Robert Krais den Deutsch-Israelischen Arbeitskreis Südlicher Oberrhein. Auf dem Eingangsbogen in Hebräisch die Widmung: Ein se ki im beit elohim (Dies ist nichts anderes als ein Haus Gottes). Bild in Detailansicht öffnen
Friedrich Vogt (rechts) mit seiner Frau Christa. Er hält eine Freiheitsstatue in der Hand, ein Geschenk von Inge Auerbach. Sie ist das letzte in Kippenheim geborene jüdische Kind (1934). In der Poststraße 20 lebt sie mit ihrer Familie bis Mai 1939. Heute wohnt hier der pensionierte Schuhmacher Friedrich Vogt mit seiner Frau.  (Foto: Igal Avidan)
Friedrich Vogt (rechts) mit seiner Frau Christa. Er hält eine Freiheitsstatue in der Hand, ein Geschenk von Inge Auerbach. Sie ist das letzte in Kippenheim geborene jüdische Kind (1934). In der Poststraße 20 lebt sie mit ihrer Familie bis Mai 1939. Heute wohnt hier der pensionierte Schuhmacher Friedrich Vogt mit seiner Frau. Bild in Detailansicht öffnen
Christina Sexauer ist Inhaberin der Metzgerei, die sie zusammen mit ihrem kürzlich verstorbenen Mann seit 1984 leitet. Dessen Familie betrieb hier das Geschäft seit 1952. Vor dem Krieg stand in diesem Haus schräg gegenüber der Synagoge das zweistöckige Gasthaus zum Badischen Hof mit koscherer Metzgerei.  (Foto: Igal Avidan)
Christina Sexauer ist Inhaberin der Metzgerei, die sie zusammen mit ihrem kürzlich verstorbenen Mann seit 1984 leitet. Dessen Familie betrieb hier das Geschäft seit 1952. Vor dem Krieg stand in diesem Haus schräg gegenüber der Synagoge das zweistöckige Gasthaus zum Badischen Hof mit koscherer Metzgerei. Bild in Detailansicht öffnen
Das Gasthaus zum Badischen Hof war der gesellige Treffpunkt der einheimischen Kippenheimer Juden. Der Besitzer, Hermann Wertheimer, flüchtete vor den Nazis in die USA.  (Foto: Igal Avidan)
Das Gasthaus zum Badischen Hof war der gesellige Treffpunkt der einheimischen Kippenheimer Juden. Der Besitzer, Hermann Wertheimer, flüchtete vor den Nazis in die USA. Bild in Detailansicht öffnen
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Igal Avidan