Kowalczuk führt dieses Fremdeln auf eine Art "Identitätslücke" zurück. "Viele klagen bis heute über einen Phantomschmerz", so Kowalczuk. Die Menschen, die in der DDR gelebt haben, hätten nach der Wende millionenfach ihre Arbeit verloren.
Aber nicht nur das. Darüber hinaus sei durch den Mauerfall ihre gesamte Existenz in Frage gestellt worden. "Um den Arbeitsplatz in der DDR gruppierte sich das gesamte soziale, gesellschaftliche und kulturelle Leben, in das fast alle Menschen in der DDR eingebunden waren." Und just diesen Kontext hätten sie durch die Deutsche Einheit verloren.