Die Bundesregierung war vorbereitet auf das Abdrehen des Gashahns durch Russland. Angesichts der Wartungsarbeiten bei der Gaspipeline „Nordstream 1“ erklärt die Parlamentarische Staatssekretärin Franziska Brantner (Grüne) im Gespräch: „Wir haben schon vor Kriegsbeginn in der Ukraine begonnen, uns zu wappnen.“
Die Kritik von CSU-Chef Markus Söder im ARD-Sommerinterview, dass andere Länder besser vorbereitet seien auf die ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland antwortet Brantner: „Soweit ich das sehen kann, ist das reine Parteipolitik.“ Die Bundesregierung werde bei Eintritt der so genannten „Gasnotlage“ die Bevölkerung weiter von den steigenden Preisen bei der Energieversorgung entlasten, verspricht Brantner – macht aber auch klar: „Wir nutzen den Trigger erst, wenn es nötig ist.“
Über die Strategie Moskaus gibt sich Brantner keinen Illusionen hin: „Putin führt einen ökonomischen Krieg.“ In diesem Zusammenhang verteidigt die Grünen-Politikerin auch die Ausnahme-Genehmigung, eine in Kanada gewartete Gasturbine wieder nach Russland zu exportieren. Das Fehlen der Maschine diene dem russischen Präsidenten anderenfalls als vorgeschobenes Argument. Brantner entgegnet: „Wir dürfen diesen Narrativen von Putin nicht auf den Leim gehen.“
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