Viele Jahre war Neinhaus Heidelbergs Oberbürgermeister – trotz NSDAP Mitgliedschaft
Von 1928 bis 1933 war Carl Neinhaus bereits Oberbürgermeister von Heidelberg. Im Mai 1933 trat der parteilose Neinhaus der NSDAP bei und blieb bis 1945 in Amt und Würden. Dann entfernte ihn die US-Besatzungsmacht.

Aber Neinhaus kam wieder, trat der CDU bei und wurde 1952 erneut zum Oberbürgermeister von Heidelberg gewählt. Was für eine Karriere. Das alles war in Heidelberg lange Zeit kein Problem.
Neinhaus hatte Sinti*zze aus Heidelberg verjagt
Bis Anfang dieses Jahres die Stadt Heidelberg die Grabstätte von Maria Hübner in die Liste der Ehrengräber aufnahm. Die 1991 verstorbene NS-Verfolgte hatte unter Lebensgefahr vier Sinti*zze vor den Nazis versteckt.
Die Anerkennung für Maria Hübner brachte es mit sich, dass bekannt wurde, dass auch der 1965 verstorbene Oberbürgermeister Carl Neinhaus in einem städtischen Ehrengrab ruht. Neinhaus war es, der 1935 die Sinti aus Heidelberg verjagt hat.
Es geht nicht um eine Räumung, sondern um die Pflege der Grabstätte
Der Status des Ehrengrabs von Carl Neinhaus wirft Fragen auf. So Eckart Würzner, heute Oberbürgermeister von Heidelberg. Ein Gutachten soll diese Fragen klären, was noch dauern kann. Aber irgendwann wird wohl der Heidelberger Gemeinderat entscheiden.
Wohlgemerkt: Es geht nicht um die Räumung der Grabstätte von Carl Neinhaus. Der Entzug des Ehrengrabstatus hätte nur zur Folge, dass die Stadt Heidelberg das Grab des Alt-Oberbürgermeisters nicht mehr kostenlos gärtnerisch pflegt.