Kamen die führenden Industriestaaten – auch bekannt unter dem Kürzel G7 – vor einigen Jahren zu einem Treffen zusamm, dann war meist klar: Das sind die Länder, deren wirtschaftliches und politisches Gewicht so groß ist, dass sie viele Entwicklungen auf der Welt beeinflussen oder zumindest mitbeeinflussen können. „Der Westen hat es versäumt, den globalen Süden zu integrieren“, sagt Politikwissenschaftler Peter Neumann bei SWR2.
Wenn sich die G7 am 19. Mai in Hiroshima treffen, dann ist der Einfluss deutlich geringer – rein wirtschaftlich sind China und Indien stärker als beispielsweise Italien. Auch Brasilien oder Südafrika sind nicht teil der G7, aber doch entscheidende Player auf der Welt.
„Jetzt merken wir: Es gibt Konkurrenz für den Westen“, sagt Neumann, „es gibt sogar andere Politik-,Gesellschafts- und Wirtschaftsmodelle, die mindestens ebenso erfolgreich sind wie die des Westens.“
Forum Impulse aus Davos – Braucht die Weltwirtschaft den „großen Neustart"?
Geli Hensolt diskutiert mit
Thomas Fischermann, Wirtschaftsredakteur, DIE ZEIT
Prof. Dr. Evi Hartmann, Wirtschaftswissenschaftlerin und Autorin, Universität Erlangen-Nürnberg
Prof. Dr. Stefan Kooths, Vizepräsident beim Kiel Institut für Weltwirtschaft, Direktor des Forschungszentrums Konjunktur und Wachstum
Aula Corona – Wie wirken sich Pandemien auf die Ökonomie aus?
Die ökonomischen Folgen der Covid-19-Pandemie sind schwer einzuschätzen, weil wir kaum Erfahrungen mit Seuchen in der modernen Weltwirtschaft haben. Umso interessanter sind die Erfahrungen mit der "Spanischen Grippe" 1918 bis 1920. Dazu gibt es neue Forschung.
Gespräch G20-Außenminister in Indonesien: Industrieländer müssen Versprechen halten
Die westlichen Industrienationen hätten während der vergangenen Jahre viel Vertrauen in den Ländern des globalen Südens verspielt, sagt Axel Berger, Direktor des Deutschen Instituts für Nachhaltigkeit und Entwicklung in SWR2.
Gespräch Nach G7-Treffen und vor dem Nato-Gipfel – Ende der Globalisierung nicht in Sicht
Der Globalisierungsexperte Christoph Scherrer von der Univerität Kassel rechnet trotz des Ukraine-Krieges in absehbarer Zeit nicht mit einem Ende der Globalisierung. Zwar gäbe es angesichts des Ukrainekrieges Zweifel, ob man sich zu sehr abhängig gemacht habe von Ländern, die diktatorisch regiert werden. „Gleichwohl muss das nicht das Ende der Globalisierung sein“, betont Scherrer in SWR2.
Gespräch Entwicklungsexperte zum G7-Gipfel: ,,14 Milliarden Dollar könnten den Hunger der Welt bekämpfen“
Es braucht beim G7-Gipfel in Elmau keine Zauberei, um den Hunger der Welt zu bekämpfen. Ralf Südhoff, der das ,,Centre for Humanitarian Action e.V.“ in Berlin gegründet hat, nennt im Gespräch mit SWR2 eine Summe von 14 Milliarden als ausreichend.
Gespräch Vor dem G7-Außenministertreffen: „Erstaunlich hohes Maß an Geschlossenheit“
In Anbetracht des Ukrainekriegs scheint die Stimmung vor dem G7-Außenministertreffen einhellig. Verglichen mit NATO und EU gebe es ein „erstaunlich hohes Maß an Geschlossenheit bei den G7“, sagt Lars Brozus von der Stiftung Wissenschaft und Politik im Gespräch mit SWR2. Angesichts der innenpolitisch durchaus turbulenten Phasen in einigen EU-Mitgliedsstaaten sei das bemerkenswert. Ab heute kommen die Außenminister an historischer Stelle in Münster zusammen, am Ort wo schon 1648 der Westfälische Frieden verhandelt wurde.
Agrarpolitik Nahrungsmittel fair für alle – Geht das?
In Europa soll die Landwirtschaft ökologischer werden. Doch wird sie damit auch gerechter? Wird sie deutschen Bauernhöfen die Existenz sichern? Der Handel mit Afrika wird durch die EU-Agrarreform jedenfalls nicht unbedingt fairer, sondern sie macht mehr kaputt als sie aufbaut. Von Maria Reininger. | Die in dieser Folge enthaltene Reportage aus Burkina Faso stammt von ARD-Korrespondentin Dunja Sadaq. | Manuskript und mehr zur Sendung: http://swr.li/faire-nahrung | Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: wissen@swr2.de | Folgt uns auf Twitter: @swr2wissen