SWR2 Leben

Fürther Thorarollen (1/2) - Vor den Nazis versteckt

Stand
AUTOR/IN
Igal Avidan

Audio herunterladen (20,6 MB | MP3)

Auf die 21 Thorarollen, die dem jüdischen Waisenheim im bayerischen Fürth gestiftet wurden, war die Gemeinde stolz. Am Tag vor dem Pogrom im November 1938 vergrub der Rabbiner Isaak Hallemann die Thorarollen und rettete sie damit.

Er blieb bei den ihm anvertrauten Kindern statt auszuwandern, wurde mit ihnen ins Konzentrationslager deportiert und ermordet.

Zuvor hatte er einer nichtjüdischen Nachbarin einen Zettel mit der Bitte übergeben, ihn aufzubewahren, bis wieder Juden nach Fürth kämen. Darauf stand auf Hebräisch, wo er die Thorarollen versteckt hatte.

Teil 2: "Wiedergefunden, restauriert und verschenkt", Mittwoch, 31. März, 15.05 Uhr

Feierliche Einweihung der Thorarolle in Fürth am 2. Dezember 2013, hier auf dem Weg in die Synagoge in der Hallemannstraße. Leonard Wien mit roter Jacke, daneben links Steve Karro und Rabbiner Dieter Geballe. (Foto: Hans-Joachim Winckler, Fürther Nachrichten)
Feierliche Einweihung der Thorarolle in Fürth am 2. Dezember 2013, hier auf dem Weg in die Synagoge in der Hallemannstraße. Leonard Wien mit roter Jacke, daneben links Steve Karro und Rabbiner Dieter Geballe. Bild in Detailansicht öffnen
Sozialarbeiterin Elena Buslowicz (links), Gershom Jessen, der Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde Flensburg (Mitte), und Elena Sokolovsky, die Vorstandsvorsitzende der Gemeinde (rechts) vor dem Thoraschrank in Flensburg. (Foto: Igal Avidan)
In Flensburg hat diese Rolle im Herbst 2014 ihre neue Heimat gefunden. Vor dem Thoraschrank Sozialarbeiterin Elena Buslowicz (links), Gershom Jessen, der Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde Flensburg (Mitte), und Elena Sokolovsky, die Vorstandsvorsitzende der Gemeinde (rechts). Bild in Detailansicht öffnen
Das Thoraschild, hebräisch Tas, mit der Inschrift „heilige Gemeinde Flensburg“. (Foto: Igal Avidan)
Das Thoraschild, hebräisch Tas, mit der Inschrift „heilige Gemeinde Flensburg“, wohin diese Rollen weitergegeben wurde. Bild in Detailansicht öffnen
Fotoaufnahme der 1763 gegründeten jüdischen Waisenschul in Fürth nach der Pogromnacht im November 1938. (Foto: Stadtarchiv Fürth)
Der 1763 gegründeten jüdischen Waisenschul in Fürth waren 21 Thorarollen gestiftet worden. Sie hatte eine eigene Synagoge. Zur Zeit der Fotoaufnahme, nach der Pogromnacht im November 1938, hatte der Lehrer Isaak Hallemann die Thorarollen bereits versteckt. SA-Truppen hatten die Synagoge verwüstet, aber die Gebäude nicht in Brand gesetzt, weil die Feuerwehr befürchtete, das Feuer könne über ein anderes Gebäude übergreifen. Bild in Detailansicht öffnen
Isaak Hallemann und seine Familie auf einem schwarzweiß Foto, dass in der Hallemann Schule in Fürth enthüllt wird. (Foto: Bürgermeister- und Presseamt Fürth)
Isaak Hallemann und seine Familie auf einem schwarzweiß Foto, dass in der Hallemann Schule in Fürth enthüllt wird: rechts der Raphael Halmon, der Sohn von Isaak Hallemann, und links Dr. Thomas Jung, Oberbürgermeister von Fürth. Der Vater blieb als letzter Heimleiter bei seinen Schützlingen. Der Retter der Thorarollen wurde mit den ihm anvertrauten Kindern im Konzentrationslager ermordet. Sein Sohn Raphael Halmon, geboren 1924 als Ralf Hallemann, starb 2015 in Israel. Bild in Detailansicht öffnen
Die Gedenktafel an der Hallemann Schule in Fürth (Foto: Leonard Wien)
Die Gedenktafel an der Hallemann Schule in Fürth: "Am 22. März 1942 wurden die letzten Insassen dieses Hauses, 33 Waisenkinder mit ihrem Lehrer und Direktor Dr. Isaak Hallemann in den Tod nach Izbica geschickt.“ Bild in Detailansicht öffnen
Gottesdient in der Synagoge in Fürth im Mai 2007. (Foto: Fürther Nachrichten)
Gottesdient in der Synagoge in Fürth im Mai 2007. Bild in Detailansicht öffnen

(SWR 2021)

Fürth

Leben Fürther Thorarollen (2/2) - Wiedergefunden, restauriert und verschenkt

Mäzen Leonard Wien finanziert die Restauration. Der in Russland geborene Nach dem Krieg wurden die versteckten Fürther Thorarollen wiedergefunden. Der Mäzen Leonard Wien finanzierte ihre Restaurierung.  Von Igal Avidan (SWR 2021)

SWR2 Leben SWR2

Judentum Was ist der Unterschied zwischen Tanach, Talmud und Thora?

Thora heißt übersetzt "Wegweisung": Im engsten Sinne sind das die fünf Bücher Mose. Der Tanach ist die jüdische Bibel oder das, was die Christen als Altes Testament bezeichnen. Der Talmud ist der Versuch, Schriften auszulegen und zu verstehen. Von Edna Brocke | http://swr.li/thora-talmud-tanach

SWR2 Leben Moshe Rosenfeld – Der jüdische Indiana Jones

Bibliografie mit Business verbindet der Jerusalemer Buchdetektiv seit vierzig Jahren. Er kauft und verkauft alte jüdische Gebetbücher und Heilige Texte. Von Igal Avidan

SWR2 Leben SWR2

Stand
AUTOR/IN
Igal Avidan