Zeitgenossen

Friedhelm Brebeck: „Man kann nicht jeden Tag mitleiden.“

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Martin Durm

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1425 Tage lang war Sarajevo belagert, eingekesselt und ausgehungert von den bosnischen Serben. Die meiste Zeit war der ARD-Korrespondent Friedhelm Brebeck vor Ort. „Ich hätte mir gern erspart, direkt am Elend zu sein. Aber wenn man etwas berichten will, dann muss man das mit allen Sinnen tun. Man muss es sehen, spüren, anfassen, riechen.“

Brebeck war der bekannteste Kriegsreporter im deutschen Fernsehen. Seine Berichte und seine Stimme ließen nicht zu, dass die Zuschauer in ihren Wohnzimmern den Krieg in Bosnien verdrängten.

Krisenberichterstattung hinterlässt Spuren

Ein viertel Jahrhundert ist das bald her, vor dem Hintergrund der Kriege im Nahen Osten verblasst nun so langsam die Erinnerung an Sarajevo. „Es ist was übrig, das man mit schleppt. Ich schleppe Gott sei Dank nichts mit, das meine Seele bedrückt. Denn wenn ich das gemacht hätte, wäre ich wahrscheinlich daran zerbrochen.“

Das, was jetzt im Nahen Osten passiert, ist alles schon mal da gewesen, mitten in Europa, von März 1992 bis Februar 1996: Die entfesselte Gewalt, die Flüchtlingsströme, die Ratlosigkeit der Politiker.

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Martin Durm