Gespräch

Feministische Entwicklungspolitik will mehr Gleichberechtigung – Damit Frauen und Mädchen nicht hungern

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AUTOR/IN
Frauke Oppenberg

„Wir wissen von Beispielen aus aller Welt: Wenn in patriarchalischen Strukturen Essen knapp wird, essen Frauen und Mädchen zuletzt“, berichtet Nora Teuma von der Hilfsorganisation „UN Women“ im Gespräch mit SWR2. Feministische Entwicklungspolitik wolle diese Benachteiligung von Frauen in armen Ländern bekämpfen – auch bei Dingen des Alltags. Teume referiert bei einer Mainzer Svenja schluze

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Feministische Projekte oft unterfinanziert

Teuma weist auf grundsätzliche Probleme feministischer Projekte in der Entwicklungshilfe hin. „Ein großes Thema ist immer die Finanzierung“, sagt Teuma. Denn gerade kleinere Organisationen von Frauen für Frauen besäßen nicht die Strukturen, um sich für größere Hilfe-Projekte bewerben zu können. „Sie bleiben dann unterfinanziert“, so Teuma.

Doch selbst in Staaten wie Afghanistan, wo die fundamental-islamistischen Taliban 2021 wieder an die Macht kamen, sei es weiterhin möglich, Frauen zu unterstützen. „In kleineren Städten auf den Land gibt es noch feministische Organisationen im Untergrund“, berichtet die Aktivistin. Es sei wichtig, diesen Gruppen zuzuhören.

Die Organisation UN Women

Ihre Organisation UN Women kümmere sich, neben eigenen Projekten, auch um die Zusammenarbeit mit UN-Einrichtungen wie dem World Food Programme und gebe erhobene Daten an diese weiter. Das Ziel? „Dass Frauen und Mädchen nicht hungern müssten, obwohl Hilfsorganisationen vor Ort sind.“

Nora Teuma studiert Sozialwissenschaften in Barcelona und Groningen und gründete in Bayreuth eine HeForShe Hochschulgruppe und ein Diversity-Netzwerk in ihrem Studiengang. Sie war 2020 und 2021 DGVN Jugendbeobachterin zur UN Frauenrechtskommission. Seit Mai 2022 ist sie Schriftführerin im Vorstand von UN Women Deutschland.

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