Die Lebensrealität schwarzer Menschen in Deutschland sichtbar zu machen und dazu konkrete und differenzierte Daten zu erheben, das sei das Ziel des ersten Afrozensus in Deutschland, sagt Joshua Kwesi Aikins. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Entwicklungspolitik und postkoloniale Studien an der Uni Kassel und Senior Researcher bei der Organisation Citizens for Europe.
Citizens for Europe gehört zu den Unterstützer*innen des Projekts Afrozensus, das vom Verein „Each One Teach One“ initiiert wurde.
Der Afrozensus wird digital erhoben, möglichst viele afro-diasporische Gemeinschaften sollen sich daran beteiligen. Es gebe eine lange Tradition von konkretem Rassismus gegen schwarze Menschen in Deutschland, macht Aikins deutlich. Es gehe jedoch nicht nur darum zu zeigen, dass schwarze Menschen „einfach passive Opfer von Rassismus“ wären, sondern zu verdeutlichen, wie vielfältig und unterschiedlich afro-diasporische Gemeinschaften wären.
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Sie leisteten seit Generationen einen Beitrag zu unserer Gesellschaft. Über diese Tatsachen ins Gespräch zu kommen, wäre das Ziel des Zensus. Aikins hofft damit einem „Ideal einer Gesellschaft, die sich gegen Rassimus wendet, ein Stück näher zu kommen“, so der Mitinitiator des ersten Afrozensus in SWR2.