Ein Staat auf der Suche nach der eigenen Identität – 75 Jahre Israel

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AUTOR/IN
Segador, Julio

Seine Existenz hat sich Israel hart und leidvoll erkämpft. Doch auch ein dreiviertel Jahrhundert nach seiner Gründung ringt das Land noch um ein gemeinsames Selbstverständnis.

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Soll Israel ein demokratischer jüdischer Staat sein, wie es die zionistischen Gründerväter wollten? Ein demokratischer säkularer Staat? Oder ein rein religiöser Staat, wie es die zunehmende Zahl der ultraorthodoxen Israelis fordern? 75 Jahre nach seiner Staatsgründung ist Israel eine Mischung von alledem. Das Fehlen einer klaren Orientierung steigert aber die gesellschaftlichen Probleme.
Der Wohlstand kommt bei vielen Israelis nicht an. Der Konflikt mit den Palästinensern ist festgefahren. Die arabischen Israelis, die rund 20 Prozent der Bevölkerung ausmachen, fühlen sich als Menschen zweiter Klasse. Gleichzeitig wird die Zahl der ultraorthodoxen Jüdinnen und Juden immer größer. Dadurch wächst auch ihr Einfluss auf die Politik. Auf Druck ihrer Parteien plant die Regierung eine Justizreform, die die Gewaltenteilung untergräbt. Das Fehlen einer klaren Orientierung steigert aber die gesellschaftlichen Probleme. Das Land ist zwar militärisch stark und wirtschaftlich erfolgreich. Doch der Wohlstand kommt bei vielen nicht an. Außerdem ist der Konflikt mit den Palästinensern festgefahren, eine Lösung scheint fern.
Für den Historiker Tom Segev befindet sich Israels Demokratie am Scheideweg.

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Segador, Julio