Es habe gleichzeitig aber auch „sehr viel Solidarität“ mit Tareq Alaows gegeben. Seine Entscheidung, auf die Bundestagskandidatur zu verzichten, zeige, „dass wir in Deutschland ein ernsthaftes Problem mit Rassismus haben“. Menschen, die hierher geflohen sind, seien immer wieder rassistischen Anfeindungen ausgesetzt.
Rassismus wird bei exponierten Fällen stärker sichtbar
Die Situation von Tareq Alaows sei noch einmal schwieriger, weil er sich durch sein Engagement politisch exponiert und mit seiner Person auch das Ziel einer anderen Flüchtlingspolitik verbunden habe. „Im Kern macht er aber eine Erfahrung, die viele Menschen in diesem Land machen“, sagt Felix Banaszak, Landesvorsitzender der Partei in NRW.
Seit 1990 habe es über 200 rechtsextreme Morde in Deutschland gegeben, erklärt der Politiker. Das rechte Gewaltpotential sei seit Jahren eine gesellschaftspolitische und eine sicherheitspolitische Frage.
Gegen eine Eskalation der Anfeindungen
Mit der müssten wir uns in diesem Land intensiv auseinandersetzen, „damit aus dem Hass und aus den Anfeindungen und aus der verbalen Gewalt, die Menschen wie Tareq Alaows erfahren, nicht am Ende auch körperliche Gewalt und die Zahl der Opfer immer größer wird“, so Felix Banaszak.
Erster geflüchteter Bundestagskandidat
Der studierte Jurist Alaows war vor dem Krieg in Syrien nach Deutschland geflüchtet, Deutsch hat er mit dem Text des Grundgesetzes gelernt. Tareq Alaows engagiert sich politisch — erst in der Flüchtlingshilfe, dann bei den Grünen in NRW.
Seine Kandidatur für den Bundestag, als erster Geflüchteter, sollte den hunderttausenden geflüchteten Menschen im Land eine Stimme geben, wie Alaows selbst sagt.