Es war eine Entscheidung, die Deutschland gespalten hat: In der Nacht vom vierten auf den fünften September 2015 verfügte Bundeskanzlerin Merkel, dass Tausende Geflüchtete von Ungarn unregistriert in die Bundesrepublik weiterreisen dürfen. Sie erklärte ihren Schritt, die Grenze nicht zu schließen, später als Akt der Humanität, ihre Gegner warfen ihr Rechtsbruch vor.
Im Streit um die sogenannte Grenzöffnung geht es bis heute um den richtigen Kurs in der Flüchtlingspolitik: Merkels Devise „Wir schaffen das“ gegen die Abwehr irregulärer Migration, Willkommenskultur gegen die Angst vor Überfremdung.
Was ist geblieben von den erregten Debatten aus diesem Herbst 2015? Sind die Probleme von damals gelöst? Was haben wir tatsächlich geschafft?