Ausbildung und Rennfahrer bei Carl Benz Automobile

Franz Heim, das ist die Mannheimer Variante von Hans Falladas Romanfigur „Ein Mann will nach oben“. Nur, dass diese Geschichte sich so zugetragen hat. 1896 begann er mit 14 Jahren als zweiter Lehrling bei Carl Benz Automobile seine Ausbildung. Franz Heim fuhr Benz-Wagen zu Kunden auf die Kanarischen Inseln und bis nach Sankt Petersburg. Später startete er für Benz als Werksrennfahrer in den USA mit dem 200 PS-starken „Blitzen-Benz“-Rennwagen.
Nach der Hochzeit mit Else Eberle machte Franz Heim sich selbständig, gründet im Mannheimer Stadtteil Lindenhof eine Reparaturwerkstatt. Als er 1914 in den Weltkrieg zog, führt Ehefrau Else die Geschäfte alleine weiter und baut den Betrieb aus.
In den Hochzeiten wurden jeden Monat 12 „Heim-Wagen“ fertig gestellt und verkauft. Heim startete aus Werbegründen auch mit eigenen Rennwagen auf der AVUS und in Monza.

Die Inflation zerstört sein Lebenswerk – 1926 begeht Franz Heim Selbstmord
Dann machte die Inflation sein Lebenswerk zunichte . Am 6. Januar 1926 begeht Franz Heim Selbstmord. Im Zweiten Weltkrieg begeht Ehefrau Else ebenfalls Suizid. Drei ihrer vier Söhne sind an der Front ums Leben gekommen. Etwa 600 Heim-Wagen sind gebaut worden. Kein einziges Exemplar existiert noch.
Urenkelin will Monza-Rennwagen des Urgroßvaters nachbauen lassen
Und so wurde aus einem kleinen Kapitel Automobilgeschichte eine große Tragödie, die Dietrich Conrad jetzt in Buchform nacherzählt hat. Zur Freude und mit Unterstützung der Nachkommen von Franz Heim. Allen voran Daniela Heim, die nun sogar den Monza-Rennwagen ihres Urgroßvaters nachbauen lassen und selber fahren will.