„Die Familien haben Angst um ihr Leben, das wird den Journalist*innen der Deutschen Welle gespiegelt“, sagt Hendrik Zörner, Pressesprecher des Deutschen Journalistenverbands (DJV). In Iran lebende Familienangehörigen der Farsi-Redaktion der Deutschen Welle, die kritisch über die Proteste im Lande berichtet haben, werden vom Regime bedroht.
Der DJV fordert daher von Außenministerin Baerbock, den iranischen Botschafter einzubestellen: „Das wäre ein deutliches Zeichen der Deutschen Bundesregierung an das iranische Regime“, so Zörner.
Forum Ayatollah-Dämmerung - Wankt das Regime im Iran?
„Tod dem Diktator“ ist die Parole hunderttausender Frauen und Männer, die seit über zwei Monaten überall im Iran protestieren. Die Protestbewegung will den Sturz des Regimes, koste es, was es wolle. Sind die Tage der „Islamischen Republik“ nach 43 Jahren gezählt? Wird aus der Revolte eine Revolution? Und was käme danach?
Kommentar „Der Iran ist kein normaler Verhandlungspartner für die EU“ – Warum das Regime härter sanktioniert werden muss
Die Protestbewegung im Iran dauert an. Doch die EU hält sich mit Sanktionen eher zurück. Ein Fehler, findet Gilda Sahebi. Das größte Problem sei, „dass immer noch der Glaube vorherrscht, dieses Regime sei ein normaler Ansprech- und Verhandlungspartner. Anders lässt sich die zurückhaltende Sanktionierung kaum erklären“, kommentiert die Journalistin in SWR2.
Gespräch „Das Auswärtige Amt hat verstanden, wie ernst die Krise im Iran ist“ – Journalistin Gilda Sahebi über die Reisewarnung
Über den aktuellen Entschluss des Auswärtigen Amtes, deutsche Staatsbürger zur Ausreise aus dem Iran aufzufordern, sagte die Journalistin Gilda Sahebbi bei SWR2: „Die Botschaft ist mittlerweile auch bei der Bundesregierung angekommen, wie ernst die Lage im Iran ist. Jetzt ist klar, was viele im Iran schon seit der ersten Woche wissen: wie groß das Umsturzpotential im Land tatsächlich ist.“
Gespräch Proteste im Iran: Wenn Journalistinnen und Reporter zu Staatsfeinden erklärt werden
„Im Iran sitzen tausende Menschenrechtler*innen und Aktivist*innen in Haft. Vor Ort journalistisch zu arbeiten ist gar nicht möglich“, sagt die Journalistin Yalda Zarbakhch, Leiterin des Farsi-sprachigen Programms der Deutschen Welle, in SWR2. Untersützung käme von Bürgerinnen und Bürgern vor Ort, die westlichen Medien Videos zukommen lassen würden.
Zeitgenossen | ARD Themenwoche: Wir gesucht! Was hält uns zusammen? Zahra Deilami: „Ich bin eine Mehrheimische“.
Zahra Deilami floh als junge Frau mit ihrer Familie aus dem Iran nach Deutschland. Hier musste sie das Abitur nochmal machen und studierte dann Kulturpädagogik. Die Fragen, wie das Zusammenleben verschiedener Kulturen gelingen kann, wurde zum Schwerpunkt ihrer Arbeit.