,,Die Gewalt-Erfahrungen von Heimkindern gehen uns alle an“, sagt der Freiburger Historiker Dirk Schindelbeck in SWR2. Seine Gespräche mit Betroffenen des Freiburger Waisenhauses Günterstal sind Grundlage des Bühnenstücks ,,Die Ehemaligen“ am Theater Freiburg. Es sei wichtig, die Heimgeschichten auch auf der Bühne zu erzählen, wo sie mehr Menschen erreichen, so Schindelbeck.
Für die Betroffenen sei es wichtig, sich auch in der Öffentlichkeit zu ihrer Heimbiografie zu bekennen. Jede Geschichte sei eine andere, es kämen viele Faktoren zusammen, die dann jede einzelne Biografie formen. Es tut vielen wohl, dass mit der Aufarbeitung begonnen wurde, der Theaterabend sei dazu ein weiterer Schritt, betont Schindelbeck
Dunkle Flecken in der Geschichte deutscher Kinderheime
Beleidigungen, Schläge, sogar sexuelle Übergriffe – immer wieder werden dunkle Flecken in der Geschichte von deutschen Kinderheimen in der Nachkriegszeit aufgedeckt. Auch im Freiburger Waisenhaus Günterstal – einst ein Kloster – erlebten Kinder in den Jahren zwischen 1945 und 1985 zum Teil eine traumatische Kindheit, die viele der Betroffenen bis heute gezeichnet hat.
Aufarbeitung im Auftrag der Waisenhausstiftung Freiburg
Im Auftrag der Waisenhausstiftung Freiburg als Träger der Einrichtung wurde vor mehr als zehn Jahren mit der Aufarbeitung der Geschichte des Waisenhauses begonnen. Auch ehemalige Bewohnerinnen und Bewohner werden dabei auf der Bühne stehen. Maßgeblich beteiligt war der Historiker und Kulturwissenschaftler Dirk Schindelbeck, der aus Interviews mit rund 90 Zeitzeuginnen und Zeitzeugen die umfassende Dokumentation „Das wirst du nicht los, das verfolgt dich ein Leben lang“ geschaffen hat.
Das Theater Freiburg in SWR2
Musikgespräch Thriller-Oper: Die Dramaturgin Tatjana Beyer über „Marnie“ in Freiburg
Alfred Hitchcock hat aus dem englischen Kriminalroman „Marnie“ von Winston Graham einen Psychothriller für die Filmleinwand geschaffen, der US-amerikanische Komponist Nico Muhly schrieb darüber eine Oper. Diese kommt jetzt am Theater Freiburg zur Aufführung. In SWR2 berichtet Operndramaturgin Tatjana Beyer von dem spannenden Stoff und der inspirierenden Zusammenarbeit mit dem Komponisten.
Bühne Meilenstein der Ausdeutung: Opernpremiere „Wozzeck“ am Theater Freiburg
Am Theater Freiburg hat sich der neue Generalmusikdirektor André de Ridder mit Alban Bergs „Wozzeck ein Schwergewicht des 20. Jahrhunderts ausgesucht. Mit Regisseur Marco Storman gelingt ihm dabei ein „kongeniale Zusammenarbeit von Inszenierung und musikalischer Interpretation“, schwärmt SWR2 Opernredakteur Bernd Künzig.
Musikgespräch André de Ridder, Generalmusikdirektor Theater Freiburg
Dirigent André de Ridder ist "Der Neue" in Freiburg: Zum September 2022 hat er die musikalische Leitung des Theaters Freiburg übernommen. Es ist seine erste feste Stelle im deutschen Theaterbetrieb, nachdem er 20 Jahre international als freischaffender Dirigent gearbeitet hat. Damit hat er für den Posten als Generalmusikdirektor eines Dreispartenhauses einen eher ungewöhnlichen Werdegang, der traditionell über Stationen als Kapellmeister an kleineren Häusern führte. Welche Perspektive André de Ridder dadurch auf das Theaterleben hierzulande hat und welche Pläne er für das Theater Freiburg schmiedet, erzählt er in SWR2 Treffpunkt Klassik extra und stellt dazu seine Musikauswahl mit Titeln von Mozart bis zum zeitgenössischen Art-Pop vor.