Gespräch

Deutscher Ethikrat: „KI sollt Handlungsmöglichkeiten der Menschen erweitern, nicht mindern”

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Jan Tussing

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Der Mensch darf durch künstliche Intelligenz nicht ersetzt werden

In einer Stellungnahme hat der Deutsche Ethikrat am 20. März 2023 klare Regeln für den Einsatz Künstlicher Intelligenz gefordert. Es gebe eine rote Linie dort, die ganz klar bedeute, dass der Mensch durch künstliche Intelligenz nicht komplett ersetzt werden solle, so Judith Simon, Sprecherin der AG Mensch und Maschine im SWR2-Gespräch.

Wichtig bei Software sei, nicht zu diskriminieren, vulnerable Gruppen zu schützen oder etwa auch die Privatsphäre zu schützen, so Simon.Vordergründig gehe es derzeit um die Frage der Autorenschaft von Texten und wie diese nun an Bildungseinrichtungen schriftlich geprüft werden könne.

Wie viel ist Bildung wert, wenn technische Möglichkeiten sie ersetzen können?

„Hintergründig wird jedoch nun Frage verhandelt, was der Wert von Bildung sei unter dem Einsatz solcher technischen Möglichkeiten”, erklärt die Expertin. „KI macht mir keine Angst”, sagt sie.

Es gehe nun darum, sich den Herausforderungen zu stellen und auch Chancen zu nutzen. Es gebe große Versprechungen, dass Entscheidungen besser werden, wenn wir diese evidenzbasiert untermauerten. „Datensysteme wie KI können hier helfen”, fügt Judith Simon hinzu, „manchmal sind aber auch individuelle Gründe für eine Entscheidung wichtiger als Ergebnisse von Systemen, die auf maschinellem Lernen beruhen.”

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