Der Bundespreis Ecodesign ist die höchste staatliche Auszeichnung für ökologisches Design in Deutschland. Von rund 140 Einreichungen sind 14 Projekte, Ideen und Produkte in diesem Jahr mit einem Preis ausgezeichnet worden. Zu den Gewinnern zählen unter anderem Gewächshäuser, die mittels einer Solarfolie voller kleiner Photovoltaikzellen selbst Strom produzieren.

14 Ideen für eine umweltschonendere Zukunft
Gewächshäuser, die selbst Strom produzieren, indem sie mit einer Solarfolie voller kleiner Fotovoltaikzellen überzogen sind, kleine Fahrrad-Parkhäuser, die künftig platzsparend auf des Stellfläche eines Autoparkplatzes 60 Fahrräder in sich beherbergen können oder Rattenfängerboxen, so gestaltet, dass nicht jährlich 100 Tonnen an hochgiftigem Köder in unserer Abwasserkanäle gelangen. Das sind drei der insgesamt 14 Gewinnerprojekte des diesjährigen Bundespreis Ecodesign, die allesamt wichtige Kriterien erfüllen mussten.
„Energieeffizient oder Ressourcen-Effizienz, das ist sicher einer. Der Zweite, welche Materialien werden überhaupt eingesetzt und kann das in Kreisläufe überführt werden.”
Prof. Matthias Held, Juryvorsitzender des Preises, legte mit acht anderen Design- und Umweltexperten die Gewinner fest. Bei der Preisvergabe gab es einige Aspekte zu berücksichtigen: „Dann gibt es aber noch ganz andere Aspekte, zum Beispiel die Fragen, ob man Produkte auch substituieren kann durch gute Services: nutzen statt besitzen. Und ein letzter Aspekt, den man unter dem Begriff Suffizienz verhandelt. (...) Also, dass der Konsum nicht der einzige Weg ist, den wir sehen.”

Prozesse, Ideen, Produkte, Services und Dienstleistungen mit möglichst wenig Schaden für die Umwelt
Ecodesign soll der Natur möglichst wenig Schaden zufügen. So hat ein Preisträger die Idee Ziegelsteine neu zu denken, da die Bauindustrie zu den ressourcenintensivsten Wirtschaftszweigen gehört. Der Nachwuchspreisgewinner der Bauhaus-Universität Weimar schafft es, das Mauerwerk bei Häusern künftig ohne Mörtel und nur mit bisherigem Bauschutt entstehen zu lassen.
Für Prof Matthias Held ein mustergültiger Gewinner: „Es sind eigentlich vier verschiedene Steine, die können miteinander verzahnt werden - so ähnlich wie man es bereits von Kunststoffbauklötzchen kennt. Und die Stoffe, aus denen diese Bauelemente hergestellt sind, sind eben auch Resiklate aus Bauschutt und aus alten Ziegeln. Das heißt, es ist ein zirkuläres System, braucht eben keinen neuen Sand, der mittlerweile ja auch schon eine sehr kostbare Ressource geworden ist.”

Der ästhetische Aspekt tritt vor allem in der Kategorie Produkt zum Vorschein
Ein Gewinner ist der moderne und ausdrucksstarke Barhocker aus einem neuartigen Kunststoff, der aus dem Abfallstrom der Elektronikproduktion bei BASF entsteht. Ein anderer ist ein schlicht und ansprechend wirkender Bienenstock, der nicht auf maximale Honiggewinnung ausgelegt ist, sondern sich auf die Gesundheit der Bienen konzentriert.
Aussehen und nachhaltige Materialien sind nicht immer das Wichtigste. Manche Ideen sollen schlichtweg helfen, große Probleme zu lösen, wie das Messgerät re:wet. Es soll helfen die mittlerweile 97% der verschwundenen Moore in Deutschland wieder zu vernässen und so wichtige Kohlenstoffspeicher zu schaffen. Noch ist diese Idee von Milan Bergheim von der Weißensee Kunsthochschule ein Prototyp.

Neben der guten Gestaltung geht es beim Bundespreis Ecodesign eben auch um Nachhaltigkeit und Innovation. Das ist etwas, was alle 14 Gewinner*innen eint. Wer damit tatsächlich auch einen großen Impact bewirkt, muss sich allerdings noch zeigen.
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