Ein Spaltpilz für die Ampel-Koalition: So ließe sich die Debatte um verlängerte Laufzeiten der drei letzten Atomkraftwerke in Deutschland beschreiben. Denn angesichts einer möglichen Energiekrise wollen FDP-Politiker*innen die Meiler länger laufen lassen – Grüne wie Wirtschaftsminister Robert Habeck widersprechen.
Im Gespräch mit SWR2 erklärt der Umwelthistoriker Frank Uekötter: „Es ist schon interessant, dass in dieser Debatte wenig von der Atomwirtschaft zu hören ist. Das liegt daran, dass es nur noch wenige Monate bis zum geplanten Ende der Atomkraft sind.“ Ein längerer Betrieb der Anlagen wäre „ein ziemlicher Ritt. Denn Wartungszyklen, der Vorrat an Brennelementen, die Sicherheitsinspektionen – auch die Stellenpläne“ seien auf ein Abschalten der Werke zum Ende des Jahres ausgerichtet. Uekötter fügte hinzu, dass durch einen Weiterbetrieb die Sicherheit der Werke gefährdet sein könnte.
Professor Frank Uekötter lehrt an der Universität Birmingham in Großbritannien. Er hat unter anderem das Buch „Im Strudel. Eine Umweltgeschichte der modernen Welt“ geschrieben.