Die Weltbevölkerung zählt erstmals über acht Milliarden Menschen. Dennoch sei die Angstmacherei vor Überbevölkerung Fehl am Platz, sagt die Wissenschaftlerin Colette Rose in SWR2. Bedrohlich für die Zukunft des Planeten sei weniger das Bevölkerungswachstum, sondern der Lebensstil der Menschen.
Acht Erden für acht Milliarden Menschen?
„Würden alle Menschen so leben wie die Amerikaner oder manche Europäer, dann bräuchten wir acht Erden“, sagt Colette Rose vom Berlin Institut für Bevölkerung und Entwicklung. „Die Frage muss sein ob diese Erde reicht, um 8 Milliarden Menschen zu ernähren.“
Dabei sei die Nachricht, dass die Menschheit diese Schwelle überschritten hat, keine Hiobsbotschaft. Im Allgemeinen sinke das Bevölkerungswachstum, wenn sich die Lebensbedingungen der Menschen verbessern.
Deswegen sei Angstmacherei vor einer Überbevölkerung auch fehl am Platz: „Das weltweite Wachstum verlangsamt sich auf unter einem Prozent pro Jahr und wird auch voraussichtlich weiter sinken. Diese Wachstumsrate der Weltbevölkerung liegt schon seit 2020 unter einem Prozent und viele Länder erleben bereits einen Bevölkerungsrückgang“, sagt Colette.