Vor etwa zehn Jahren löste die Feministin Anne Wizorek eine Debatte über sexuellen Missbrauch aus. Ihr gelang es mit dem Hashtag #Aufschrei, dass vor allem in sozialen Medien über das Problem von Machtmissbrauch und sexualisierte Gewalt diskutiert wurde.
„Das gesellschaftliche Bewusstsein hat sich bezüglich Sexismus und sexualisierter Gewalt verändert und ist größer geworden“, sagt Anne Wizorek, Autorin des Buches „Warum ein Aufschrei nicht reicht“. Einerseits sind sich mehr Betroffene sexualisierter Gewalt „bewusst, dass sie nicht alleine sind und sich Hilfe holen können“.
Andererseits zeige der Fall des Bild-Chefredakteurs Julian Reichelt aber auch eine Kontinuität von sexuellem Machtmissbrauch. „An diesem Beispiel habe man die Strukturen gesehen, wie solche Taten überhaupt erst entstehen“.