Zeitgenossen

Daniel Cohn-Bendit „Ich bin ein Kind der Freiheit“

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AUTOR/IN
Lukas Meyer-Blankenburg

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Daniel Cohn-Bendit gehört hierzulande zu den bekanntesten Europapolitikern, obwohl er sich schon vor einigen Jahren aus der aktiven Politik zurückgezogen hat. Eine Entscheidung, die er bis heute nicht bereut: „Ich will mich nicht opfern als Politiker und den Rest, das was das Leben auch ausmacht, einfach vergessen.“

Daniel Cohn-Bendit, der in Paris und Frankfurt lebt, gilt zudem als großer Verfechter der deutsch-französischen Freundschaft. Dass im Zuge der Corona-Krise die deutschen Grenzen eine Zeitlang geschlossen waren, hat er bedauert, kann die Corona-Politik der Bundesregierung aber nachvollziehen: „Wenn man verantwortlich ist für 80 Millionen Menschen, dann sage ich: lieber jetzt mal einen Schnitt zu machen, eine kurze Zeit, um diese ganzen Dinge zu stoppen.“

Ob seiner jüdischen Herkunft fremdelte Daniel Cohn-Bendit lange mit der deutschen Heimat. Bis heute sei ein offener Umgang mit Judentum und Israel in Deutschland ein „Tabu“.

In Frankreich, seinem zweiten Zuhause, war er 1968 eine der prägenden Figuren der Pariser Studenten-Bewegung. Als grüner "Realo" kämpfte er für ein föderales Europa, als leidenschaftlicher Fußballfan und -spieler ist ihm das schöne Spiel aber lieber als der knallharte Zweikampf. Als Frankfurter Sponti kickte Daniel Cohn-Bendit einst mit Joschka Fischer und Johnny Klinke: „Unser Fußball war eine Form von Urschrei-Therapie.“

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Lukas Meyer-Blankenburg