Mehrstuftiges Faktencheck-Verfahren bei Correctiv
Correctiv habe bisher Fake News zu entlarven versucht, indem es im Internet Bilder-Rückwärtssuchen startete oder bei Pressesprecher*Innen von Politikern und Behörden nachfragte, ob ein Zitat authentisch sei. „Wir versuchen die Quelle zu finden, den Ursprung zu finden - und auch Kontext zu finden“, so Löffler. Correctiv wende darüber hinaus ein mehrstuftiges Verfahren an, bei dem drei Personen Informationen überprüfen.
Qualität von Faktenchecks oft unklar
Prinzipiell könne natürlich jeder Faktenchecks machen, so Löffler. Dazu gehöre Medienkompetenz, die Correctiv mit Lehrvideos und Workshops zu vermitteln versuche. Ob sich Faktenchecks aber auch wirklich an journalistischen Standards hielten, das überprüfe in der Regel niemand.
Europäischer Kodex mit strengeren Standards für Faktenchecks
Das „International Fact-Checking Network“ sei bereits eine Art Dachverband, dessen Standards die meisten seriösen Faktencheck-Organisationen erfüllten, so Löffler. Der europäische Kodex solle jedoch nochmal höhere Standards enthalten, nicht nur in der Europäischen Union, sondern für alle Länder, die man man historisch sozusagen als Europa definieren könne. Es sei wichtig zum Beispiel für europaweite Kooperationen, „dass Kolleg*innen aus den europäischen Ländern mit der genau der gleichen Qualität arbeiten wie wir.“
Auf Augenhöhe mit den Social-Media-Konzernen verhandeln
Die internationalen Social-Media-Konzerne hätten ja bereits Kooperationen:„Wir versuchen jetzt, mit starker Stimme und auf Augenhöhe mit diesen Konzernen zu sprechen", so Löffler über den Vorstoß von Correctiv. Denn bisher führten diese Konzerne mit den Rechercheinitiativen nur Einzelgespräche. Als Beispiel für den Europa-Standard nennt Löffner die Frage, ob Internet-Anbieter mit Klick-Zahlen Geld machen wollten.