Vor dem 19. Jahrhundert hätten die Menschen Weihnachten als Gemeindefest begangen. „Es war immer schon ein dunkles Fest, immer in der Hoffnung, dass es heller wird“, sagt Macho.
Auf Weihnachten 2020 könne das Corona-Virus sogar entlastend wirken. Die Menschen könnten Stress und Streit auf die Pandemie schieben, was zu realistischeren Erwartungen an Weihnachten führe.
Über die christliche Fundierung von Heiligabend und dem Weihnachtsfest sagt Macho: „Die Säkularisierung des Weihnachtsfestes ist weit fortgeschritten, diese Entwicklung wird sich fortsetzen.“
Professor Thomas Macho ist Kulturwissenschaftler und Philosoph. Er war von 1993 bis 2016 Professor für Kulturgeschichte an der HU Berlin; in Wien ist er Direktor des „Internationalen Forschungszentrums Kulturwissenschaften“.