Die Künstliche Intelligenz Chat GPT hat gerade die Zulassungsprüfungen für amerikanische Ärzte und Anwälte bestanden. Sie ist heute ist großes Thema auf den Kulturseiten der Zeitungen: Wie soll die Gesellschaft mit solchen Programmen umgehen, die inzwischen akademische Prüfungen bestehen? Wie kann man die Gefahren erkennen, ohne den großen Nutzen von KI zu schmälern?
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SWR2 Geld, Markt, Meinung ChatGPT und Co.: Kreativ, nützlich – oder gefährlich?!
Sie schreiben ganze Bücher und chatten mit Einsamen: Textbasierte Künstliche Intelligenzen. Der neueste Hype heißt ChatGPT und wird auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos bereits als revolutionär gehandelt für Industrie und Gesellschaft.
Künstliche Intelligenz ChatGPT verändert die Buchbranche: „Wer das verschläft, könnte viele Probleme bekommen“
Seitdem der kostenlose Chat-Bot ,,Chat GPT“ erschienen ist, sorgt er für hohe Wellen nicht nur im Medien- und Bildungsbetrieb, sondern auch in der Buchbranche. ,,Wer das verschläft, könnte viele Probleme bekommen, egal ob als Buchhandlung oder als Verlag", sagt Prof. Gerhard Lauer in SWR2. Lauer hat die Tagung ,,Arbeitsentlastung oder Dystopie?“ zur Auswirkung Künstlicher Intelligenz auf die Buchbranche an Universität Mainz mitorganisiert.
Was geht - was bleibt? Zeitgeist. Debatten. Kultur. Chat GPT: Das Ende der Hausarbeit?
Chatbots wie ChatGPT werden immer mächtiger und finden immer weitere Verbreitung. Das bietet viele Chancen, bringt aber auch Risiken mit sich, gerade für die Textproduktion in der akademischen Forschung und Lehre. „Der klassische Schreibprozess wird ersetzt durch eine völlig neue Form der Interaktion von uns Menschen mit einer Software“, erklärt Doris Weßels, KI-Forscherin von der Fachhochschule Kiel.
Die Technologie ließe sich als Werkzeug, aber auch als Waffe benutzen. Jeder von der Software gelieferte Entwurf müsse bewertet werden, wer damit arbeite, sei noch viel stärker als Gutachter gefordert, so die Wirtschaftsinformatikerin. „Das ist eine Kompetenz, die wir in diesem Dialog zwischen Mensch und Maschine noch viel stärker sehen als zuvor.“
Allerdings wächst mit solchen Maschinen auch die Gefahr, dass Maschinentexte für Betrug genutzt werden. Die Stadt New York hat deswegen die Nutzung von ChatGPT in Schulen schon verboten. Kein guter Weg, findet Robert Lepenies, Präsident der Karlshochschule Karlsruhe. Stattdessen gehe es darum, ChatGPT in die Lehre zu integrieren und den Prozess des Schreibens, des kritischen Nachdenkens und Diskutieren in den Fokus zu nehmen. Die Betreuung an Universitäten muss sich verändern, um hier Schritt zu halten.
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Host: Christian Batzlen
Redaktion: Christian Batzlen und Max Knieriemen
Blick in die Zukunft Künstliche Intelligenz: „Man wird nicht mehr unterscheiden können, ob ein Text von Mensch oder Maschine stammt“
Immer mehr Menschen wird das große Potential von Künstlicher Intelligenz bewusst. Das liegt auch an Software wie DALL-E oder ChatGPT, die KI für die breite Masse frei zugänglich macht. Wer sein Geld damit verdient, generische Texte zu schreiben oder Stockfotografien zu fertigen, wird in Zukunft um seinen Job bangen müssen, sagt der Kommunikationswissenschaftler Christian Stöcker in SWR2.