Die Erfahrung von Pandemie und Krieg habe Jugendliche weniger verunsichert, als es oft scheine, sagt der Bildungsforscher Klaus Hurrelmann von der Hertie School of Governance in SWR2. Ein großer Teil der Jugendlichen sei "krisensensibel", ja "krisenbewusst", so Hurrelmann über die Ergebnisse seiner Studie "Jugend in Deutschland". Das werde auch entsprechend artikuliert: "Wir leben in krisenhaften Zeiten", so sähen sich viele Jugendliche. "Und da kann, sozusagen, eine weiter hinzukommende Krise diese jungen Leute nicht aus den Schuhen kippen."
Mit Blick auf ihre Zukunftsaussichten seien viele Jugendliche gespalten. Auf der einen Seite werde die Klimakrise als Bedrohung wahrgenommen. Auf der anderen Seite stünden gute Perspektiven für die eigene Laufbahn, so Hurrelmann: "Sie haben hervorragende berufliche Chancen, und ich glaube, das führt dazu, dass diese psychische Verunsicherung, die wir sehr deutlich merken können, sich nicht dramatisch auswirkt." Die Jugendlichen würden sehen, dass sie materiell insgesamt noch ziemlich gut gesichert seien.
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