50 Jahre Woodstock: Große Karrieren, große Konzerte

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Große Karrieren: Joan Baez. Links: 1969 beim Woodstock-Festival; rechts: 2019 in Montreux (Foto: dpa Bildfunk, akg-images; Valentin Flauraud)
Joan Baez war schwanger, als sie in Woodstock auftrat. Der Vater des zukünftigen Kindes saß wegen Kriegsdienstverweigerung im Knast. Darüber wollte sie reden, aber das Publikum forderte Songs von ihr ein. Unvergessen: Joe Hill und Drug Store Truck Drivin' Man. Auch heute wäre die inzwischen 78-Jährige unter bestimmten Umständen bei einem solchen Festival noch einmal dabei.
Große Karrieren: Blood, Sweat & Tears, 2010 in Karlsruhe (Foto: dpa Bildfunk, diverse)
Blood, Sweat & Tears: Den Höhepunkt in ihrer Karriere erreichte die Band mit ihrem Woodstock-Auftritt. Das Opening wurde noch gefilmt, aber Bandmanager Bennett Glotzer bestand darauf, die Kameras auszuschalten, weil die Band mit den Aufnahmen nicht einverstanden war und auch nicht dafür bezahlt wurde. Weder in der „normalen“ Filmfassung noch im Director’s Cut sind sie deshalb zu sehen, aber zu hören: auf dem Jubiläumsalbum „Woodstock 40 – 3 Days of Peace and Music”.
Große Karrieren: Joe Cocker.  Links: 2005 in Weinheim, rechts:  in Woodstock (Foto: dpa Bildfunk, Kreutzer; Filmmaterial)
Joe Cocker eröffnete den dritten Tag des Woodstock-Festivals. Unvergessen und immer noch oft gespielt und gern gehört: Das Beatles-Cover „With A Little Help From My Friends“.Dem Auftritt in Woodstock folgte Weltruhm – mit allen Konsequenzen: Drogen, psychische Probleme, Abstürze, 1974 sogar eine Haftstrafe wegen verschiedener Straftaten. Dennoch wurde er zur Legende. Bis zu seinem Tod 2014 stand er immer wieder auf der Bühne, zuletzt am 7. September 2013 auf der Freilichtbühne Loreley.
Große Karrieren: Crosby, Stills, Nash & Young. Links: 1977 nach einer Reunion. Rechts: 2015 in Mailand (Foto: dpa Bildfunk, imago-images, Mairo Cinquetti)
Zum Festival kam die Band im Hubschrauber. Graham Nash sagte dazu 2014 in einem Interview, er sei zu zugedröhnt gewesen, um sich noch richtig an Woodstock zu erinnern. Auch Neil Young erlaubte keine Filmaufnahmen, deshalb ist die Band mit den meisten Songs nur auf den Alben sowie im Vor- und Abspann des Films zu hören. „Suite: Judy Blue Eyes“ jedoch hat es auch auf Zelluloid geschafft.
Große Karrieren: Carlos Santana. Links: Woodstock, rechts: 2019 bei der Napa Valley Expo (Foto: dpa Bildfunk, Filmmaterial; Chris Tuite/imageSPACE/MediaPunch)
Santana war mit seiner Band auf Tour durch die USA und trat während dieser auch beim Woodstock-Festival auf. Das Debütalbum „Santana“ schaffte es danach zwei Jahre lang in die Top 5 der US-amerikanischen Albumcharts. Eine Jahrzehnte dauernde Karriere mit allen Höhen und Tiefen folgte und dauert immer noch an.
Große Karrieren: Jimi Hendrix (links) und Janis Joplin (Foto: dpa Bildfunk, Everett Collection; Thom Lukas)
Hendrix wurde mit seiner verzerrten Version der US-Nationalhymne weltberühmt. Leider fand seine Karriere mit seinem frühen Tod im September 1970 ein jähes Ende. Damit gehört er dem legendären Club 27 an, genau wie seine Kollegin Janis Joplin, neben Melanie Safka und Joan Baez die dritte im Bunde der Solokünstlerinnen. Sie war stark alkoholisiert, weshalb ihre Plattenfirma verbot, die Aufnahmen zu veröffentlichen. Auch ihre weiteren Auftritte waren skandalgeprägt. Ihre Karriere endete wie die von Jimi Hendrix mit ihrem Tod.
Große Karrieren: Richie Havens. Links: 1995 im New Yorker Apollo-Theater, rechts: Woodstock (Foto: dpa Bildfunk, diverse)
Auch Richie Havens machte Woodstock zur Berühmtheit. Legendär seine Improvisation des Spirituals „Motherless Child“, mit einer endlos scheinenden Wiederholung des Wortes „Freedom“. 1993 trat er bei der Amtseinführung Bill Clintons auf, des Weiteren engagierte er sich viele Jahre für den Umweltschutz. 2003 erlag er mit 72 Jahren einem Herzinfarkt.
Große Karrieren: The Who, links: The Who, die frühen Jahre; rechts: Daltrey (l.) wird 60. 2014 mit Pete Townsend (Foto: dpa Bildfunk, Spitfire Pictures/Courtesy Everett Collection / Daniel Eme; Collage: SWR)
Den ersten Erfolg hatten The Who schon vor Woodstock – mit „My Generation“. Beim Festival spielte die Band von tiefer Nacht bis ins Morgengrauen – auch Ausschnitte aus ihrer Rockoper „Tommy“. Es folgten weitere Auftritte, u.a. auch beim „Isle of Wight Festival“, die The Who große Berühmtheit einbrachten, ebenso wie ihr 1973 erschienenes Doppelalbum „Quadrophenia“. Heute sind von der Ursprungsband nur noch Roger Daltrey und Pete Townshend am Leben.
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SWR