Mit einer großen Revue hat sich Intendant Barrie Kosky von der Komischen Oper verabschiedet. Der jüdische Australier leitete das Haus zehn Jahre lang äußerst erfolgreich. Er verbesserte die Auslastung, grub manches vergessene Stück Musiktheater aus und zeigte, dass Operette auch für ein junges Publikum nicht arm, sondern sexy ist.
Weniger harmonisch vollzieht sich dagegen die Trennung der Schriftstellervereinigung PEN Deutschland und PEN Berlin.
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Ein "schwules jüdisches Känguru" nannte sich der Regisseur und Intendant der Komischen Oper Barrie Kosky selbst einmal. Seit 2012 leitet der in Melbourne geborene Kosky äußerst erfolgreich das Berliner Haus. Auch international ist der bildstarke, oft den Sängerkörper in den Mittelpunkt stellende Regisseur gefragt.
Mit Wagner hat er sich in Bayreuth kritisch wie spielfreudig auseinandergesetzt, seine "Salome" an der Oper Frankfurt war in ihrer radikalen Reduktion ein Sensationserfolg. Seine besondere Liebe gehört dem Verdrängten: nämlich all den versunkenen Berliner Operetten jüdischer Komponisten.
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