Forum

Aufruhr in Israel – Wie gefährdet ist die Demokratie?

STAND

Martin Durm diskutiert mit
Dr. Peter Lintl, Stiftung Wissenschaft und Politik
Prof. Dr.Meron Mendel, Direktor der Anne-Frank-Begegnungsstätte, Frankfurt
Prof. Dr. Michael Wolffsohn, Historiker

Audio herunterladen (42,1 MB | MP3)

Es sind hunderttausende Israelis, die seit Wochen gegen die rechts-religiöse Regierung protestieren: Gegen die Schwächung der Justiz, gegen die geplante Einführung der Todesstrafe, gegen Benjamin Netanjahu.

Es sind aber auch Hunderttausende, die Netanjahu an die Macht gewählt haben; und mit ihm die Koalition der rechten und extrem religiösen Parteien. Selten erschien die Gesellschaft des jüdischen Staates so gespalten wie in diesen Tagen.

Droht die „einzige Demokratie im Nahen Osten" zugrunde zu gehen?

Buch zur Sendung:
Meron Mendel, Über Israel reden - eine deutsche Debatte, Verlag Kiepenheuer & Witsch 2023, 22,00 EUR

Mehr mit Meron Mendel

Gespräch Denkschrift von Meron Mendel – „Was passiert, wenn Israel nicht mehr demokratisch ist?“

In seinem neuen Buch mit dem Titel „Über Israel reden – Eine deutsche Debatte“ greift der Autor Meron Mendel die Lage in Israel aus deutscher Sicht auf: Wo kann Israel kritisiert werden? Wo bricht sich Antisemitismus Bahn? Gerade hinsichtlich der neuen Rechtsaußen-Koalition von Benjamin Netanjahu müsse die deutsche Regierung ihr Sicherheitsversprechen gegenüber Israel genauer definieren, so Mendel in SWR2.

SWR2 am Morgen SWR2

Zeitgenossen Meron Mendel: „Mein Ziel ist, dass wir alle vorurteilsbewusst werden.“

„Dass die Künstler aus dem globalen Süden uns provozieren, ist an sich nicht zu kritisieren“, sagt Meron Mendel, der Leiter der Bildungsstätte Anne Frank Frankfurt. Rund um die Antisemitismusvorwürfe gegen die diesjährige Documenta hat sich der Publizist, Historiker und Pädagoge unermüdlich für den Dialog eingesetzt. Ohne Erfolg.

SWR2 Zeitgenossen SWR2

Mehr zur Entwicklung in Israel

Tagesgespräch SPD-Außenpolitikerin Heinrich ist “sehr, sehr besorgt” über israelische Vorhaben

Die Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Parlamentariergruppe, Gabriela Heinrich (SPD), fordert, Israel gegenüber weiterhin kritische Themen anzusprechen. Heinrich sagte im SWR Tagesgespräch, man sei "sehr, sehr besorgt", etwa über die Wiedereinführung der Todesstrafe, die Legalisierung illegaler Siedlungen oder die umstrittene israelische Justizreform. Dazu Heinrich: "Gerade weil wir eine so intensive und freundschaftliche Beziehung zu Israel haben, müssen wir diese schwierigen Themen immer wieder ansprechen und auch deutlich machen, dass wir nicht verstehen, in welche Richtung diese Demokratie jetzt zielt."
Vor diesem Hintergrund sei es jetzt auch noch nicht an der Zeit, die gemeinsamen Regierungskonsultationen mit Israel wieder aufzunehmen: "Ich kann mir das im Moment sehr schlecht vorstellen", so Heinrich. "Wir haben genügend Gelegenheiten, mit den Israelis, den Regierungsvertretern, den Parlamentariern aber auch mit der Zivilgesellschaft diese Themen immer wieder anzusprechen. Ich würde jetzt keinen offiziellen Charakter nehmen, weil es doch sehr symbolhaft ist."

SWR2 Aktuell SWR2

Gespräch Schwieriges Terrain – Michael Sappir und der Jüdisch-Israelische Dissens

Viele Israelis empfinden die neue ultrarechte Regierung als Bedrohung. Nicht wenige erwägen, deshalb das Land zu verlassen. Michael Sappir hat das schon 2019 getan.

SWR2 Tandem SWR2

STAND
AUTOR/IN
SWR