Kulturmedienschau

„Atemberaubendes“ Schisma – Über den neuen PEN Berlin | 8.6.2022

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AUTOR/IN
Philine Sauvageot

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Nicht allzu viele konnten wohl bis vor wenigen Wochen sicher sagen, was sich hinter dem Kürzel PEN verbirgt. Doch dann kam Gotha und die Jahrestagung des deutschen PEN Mitte Mai. Seitdem hat sich herumgesprochen, dass die Schriftstellervereinigung zerstritten ist. Jetzt gibt es wieder Neues: Über 200 Autorinnen und Autoren, darunter Daniel Kehlmann, Christian Kracht, Julia Franck und Deniz Yücel wollen am Freitag einen neuen PEN, den PEN Berlin, gründen.

Gespräch PEN-Jahrestagung: Streit um PEN-Präsident Deniz Yücel

Heftige Kritik hatte es an PEN-Präsident Deniz Yücel gegeben, nachdem er Mitte März eine Flugverbotszone für die Ukraine gefordert hatte. Bei der PEN-Jahrestagung, die vom 12. bis zum 15. Mai in Gotha stattfindet, liegt nun ein Antrag zur Abwahl Yücels und des gesamten PEN-Präsidiums vor. Bei dem Streit gehe es um mehr als um Yücels Äußerungen zum Ukraine-Krieg, sagt Gerrit Bartels, Literaturredakteur beim Berliner Tagesspiegel, in SWR2. Der Streit im PEN drehe sich um die Person und den Führungsstil und das Kommunikationsverhalten von Deniz Yücel. Yücel soll gegenüber anderen PEN-Mitgliedern kräftig ausgeteilt haben, so dass ihm unter anderem Mobbing vorgeworden wurde. Die PEN-Jahrestagung in Gotha sei nun ziemlich spannend, meint Gerrit Bartels. Es sei offen, welcher Antrag am Ende die Mehrheit bekomme.

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Literatur Abgang im Zorn: Deniz Yücel will für die „Bratwurstbude“ PEN keine Galionsfigur sein

Deniz Yücel hat einen krachenden Abgang hingelegt: Der Autor und Publizist ist als Präsident der Schriftstellervereinigung PEN zurückgetreten. Und das, obwohl bei der Mitgliederversammlung in Gotha ein Abwahlantrag gegen ihn knapp gescheitert war, mit zwei Stimmen Mehrheit.
Man habe ihn aber offenbar nur als Galionsfigur haben wollen, erklärte der 48-jährige nach der Sitzung. Dafür stehe er nicht zur Verfügung.

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Philine Sauvageot