„Gemeinsam sind wir Vielfalt“ – unter diesem Motto stellt die ARD am 25. Mai das Thema Vielfalt und Diversität ins Programm. Der Schwerpunkt liegt bei Alters- und Generationengerechtigkeit. „Wir haben mittlerweile sehr viele gesellschaftliche Bereiche, in denen wir auf die Digitalisierung fast gar nicht mehr verzichten können“, sagt Professor Andreas Kruse, Gerontologe an der Universität Heidelberg. Die ältere Generation habe damit allerdings bereits Erfahrungen gemacht und würde diese mit ins hohe Alter nehmen.
Mehr Bildung bedeutet weniger Angst vor der digitalen Zukunft
Altersdiskriminierung sei dann gegeben, wenn man den Älteren die Fähigkeiten und das Interesse abspreche, sich mit neuen Formen der Digitalisierung zu beschäftigen: „Wenn wir diese Form der Altersdiskriminierung vermeiden wollen, müssen wir Menschen sehr gute Angebote machen, sich in unterschiedliche Formen der digitalen Technik einzuarbeiten.“ Das Entscheidende sei dann nicht das Alter, meint Kruse, sondern die Bildung.
Alte Menschen aus höheren Bildungsschichten, die die Möglichkeit hatten, sich zum Beispiel in die Computersprache einzuarbeiten, würden die Erfahrung teilen, dass das Alter nicht das Problem sei, sondern die Frage, ob sie als ältere Menschen angesprochen werden.
In Zukunft werde der entscheidende Punkt sein, das Digitale und das Analoge gleichzeitig bestehen zu lassen. Andreas Kruse hat dafür folgendes Beispiel: „Es gibt Meschen, die sagen, Dienstleistungen über die digitale Kommunikation abzurufen sei für sie nicht vorstellbar, aber gleichzeitig können sie die digitale Technik zum Beispiel beim Fernsehen nutzen.“
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Gegen jede Überzeugung "Ältere müssen regelmäßig zur Führerscheinprüfung"
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Würden ältere Autofahrer damit diskriminiert?
Für die Pläne gibt es gute Argumente:
Erstens: Auch wenn sich die meisten für gute Fahrer halten: Ältere fahren schlechter Auto.
Zweitens: In anderen Ländern gibt es längst Kontrollen. Deutschland sollte für Ältere am Steuer keinen Sonderweg verfolgen.
Und drittens: Das EU-Ziel ist lohnenswert. Wir wollen die Zahl der Verkehrstoten auf Null senken.
Nicole Diekmann und Stephan Anpalagan diskutieren deshalb die These: Ältere müssen regelmäßig zur Führerscheinprüfung.
Noch eine Podcastempfehlung aus der Redaktion: 11KM: der tagesschau-Podcast
Victoria Michalczak und die besten Journalist:innen der ARD tauchen mit euch ab - in Geschichten zum Weitererzählen und Recherchen, die bewegen.
https://www.ardaudiothek.de/sendung/11km-der-tagesschau-podcast/12200383/
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