Antisemiten haben sich besonders im Internet radikalisiert, erklärt Michael Blume, Antisemitismus-Beauftragter des Landes Baden-Württemberg, im Gespräch mit SWR2 Kultur Aktuell.
Micha Brumlik: ,,Wiesenthal-Liste ist Außenstelle der rechtsgerichteten Israel-Regierung”
Er selbst habe kürzlich eine Morddrohung auf Twitter erhalten. Nachdem die Polizei den Täter ermittelt hatte, habe die zuständige Generalstaatsanwaltschaft in Dresden das Verfahren eingestellt.
„Sowas ermutigt dann natürlich die Hater“, erklärt Blume. Als staatlicher Beauftragter habe er Polizeischutz, wenn nötig, viele Ehrenamtliche, Gemeinderäte, Bürgermeisterinnen und Journalisten haben diese Möglichkeit nicht.
„Das ärgert mich unheimlich, wenn die Leute das Gefühl haben, wir können zwar den Antisemitismus aufklären, aber wenn dann Morddrohungen ausgestoßen werden, wird nicht geholfen.“ Damit könne er sich nicht zufriedengeben, so Michael Blume.
Zeitgenossen Michael Blume: „Antisemitismus ist nicht unbesiegbar!“
Michael Blume ist seit 2018 Antisemitismusbeauftragter des Landes Baden-Württemberg. Der gläubige Christ ist mit einer Muslimin verheiratet, sein Einsatz gegen Judenhass und für den Dialog der Religionen macht ihn immer wieder zur Zielscheibe von Hassattacken im Internet. mehr...