Statt der Debatte über Rassismus: Was darf eine Kolumnistin schreiben?
Natürlich lasse sich die Kolumne in der „taz“ als aggressiv bewerten. Polizist*innen war in dem satirischen Beitrag nahegelegt worden, sie sollten im Falle der Abschaffung der Polizei auf der Müllhalde arbeiten. Auf der anderen Seite, so Marinic, könne man fragen: „Herr Seehofer, wurde während der vergangenen fünf Jahre nicht so viel gesagt, wofür sie, wenn Sie inneren Frieden wollen, Menschen hätten anzeigen können?“
Seehofers Drohung sei letztlich ein Einschüchterungsversuch gegenüber Migrant*innen. Nachdem zuletzt ernsthaft über Alltags-Rassismus in Deutschland diskutiert worden sei, betreibe der Bundesinnenminister nun eine „Diskursverschiebung“. Auf einmal werde statt dessen darüber geredet, was eine Migrantin in einer Kolumne schreiben dürfe.