Zeitgenossen

Andreas Rödder: „Konservativ sein ist eine Frage der Haltung“

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AUTOR/IN
Doris Maull

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Konservativ sein heiße für ihn, so Andreas Rödder im Gespräch mit den SWR2 Zeitgenossen, „den Wandel der Zeiten verträglich zu gestalten“. Er selbst verstehe sich in diesem Sinne als konservativen Reformer der bürgerlichen Gesellschaft. Ziel dieser Gesellschaftsform sei es, die Einzelnen durch Qualifikation und freien Willen über ihren Platz in der Gemeinschaft entscheiden zu lassen. „Dabei ist es wichtig, dass die Menschen mitkommen“, betont Rödder.

Konservativen Markenkern der CDU formulieren

Genau das sei momentan auch eines der Probleme der CDU.  Die Partei müsse klären, so Rödder, „ob sie selbstbewusst in der Lage ist, zu ihrem Markenkern zu stehen“. In Sachen Abgrenzung der Christdemokraten von der AfD fordert Rödder, die „demokratische, rechte Mitte“, zu integrieren. „Ich halte es für ganz wichtig, der AfD nicht nach dem Munde zu reden, aber die Themen, die diese Menschen umtreiben, aufzugreifen und ein überzeugendes Angebot zu machen.

Gegen „neuständisches Konzept“ linker Identitätspolitik

Gleichzeitig erneuerte der Mainzer Historiker seine Kritik an identitätspolitischen Positionen. Das Problem linker Identitätspolitik sei, dass sie die Menschen auf ihre Herkunftsmerkmale reduziere. „Ich halte das für ein neuständisches Konzept von Gesellschaft, das meinen Vorstellungen von bürgerlicher Gesellschaft nicht entspricht.“ Genau dieses bürgerlicher Gesellschaftsmodell müsse aber stark gemacht werden, forderte Rödder. „Ich bin der festen Überzeugung, das ist das Gebot der Stunde 2023.“

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Doris Maull