Woman wearing red coat standing at crossroad in gray city model released Symbolfoto (Foto: IMAGO, Westend61)

SWR2 Matinee

Um Knopf und Kragen – Der Mantel

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Sonntagsfeuilleton mit Jörg Biesler

Lang, kurz, mit oder ohne Kapuze, aus Leder, Pelz oder Baumwolle, gefüttert, ungefüttert, mit oder ohne Gürtel - es gibt unendlich viele Mantel-Modelle und genauso viele Mantel-Moden.

Denn Mäntel halten nicht nur warm und bieten Schutz vor Wind und Regen, Mäntel transportieren auch so einiges: Je nach Modell lässt sich über den Mantel nicht nur auf den Geschmack, sondern auch auf den Status oder sogar die Ansichten seines Trägers schließen.

Denn wer einen besonders gut geschnittenen, handgenähten, teuren Mantel trägt, der ist es sich nicht nur wert sondern kann sich das vor allem auch leisten und will das auch zeigen. Wer im Bade- oder Pelzmantel vor die Tür, oder gar vor Kameras tritt, der macht auch das nicht einfach so, sondern wohlkalkuliert. Und es macht einen Unterschied, ob der Held eines Films einen Trenchcoat oder einen langen Ledermantel trägt.

Kein Wunder, dass der Mantel auch in unserer Sprache so stark vertreten ist wie kaum ein anderer Alltagsgegenstand: vom Mantel des Vergessens über den Manteltarifvertrag bis hin zum Mantel der Geschichte dessen Saum es zu erhaschen gibt - unsere Sprache ist durch zogen von Mantel-Metaphern.

Zu Wort kommen Prof. Henning Lobin, Direktor des Leibniz-Insituts für Deutsche Sprache, Prof. Barbara Vinken, Literaturwissenschaftlerin und Modeexpertin und Katharina Holzinger, Journalistin und Pelzmantel-Erbin.

Redaktion: Monika Kursawe
Musik: Bernd Künzig

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